Berlin Bundeswehr nennt Details zum Afghanistan-Abzug

Berlin · Die Bundeswehr hält bis Mitte nächsten Jahres eine Reduzierung des Afghanistan-Kontingents um rund 500 Soldaten für möglich. Dies sei ein "Rahmen, an dem man sich orientieren kann", sagte Generalinspekteur Volker Wieker im Deutschlandfunk. Damit würde die Bundeswehr jene Zahl an Soldaten zurückholen, die sie 2010 zusätzlich nach Afghanistan entsandt hatte. Allerdings hänge eine Reduzierung der Truppe noch davon ab, was die USA aus dem Norden abziehen und wie sich die anderen truppenstellenden Nationen verhalten, mit denen die Bundeswehr im Norden Afghanistans zusammenarbeite. Nach einem Bericht des "Spiegel" ist die Regierung trotz der schweren Anschläge der Taliban in den vergangenen Wochen entschlossen, ab Ende des Jahres die Truppe zu reduzieren. Die Regierung will die Sicherheitsverantwortung bis 2014 vollständig an die Afghanen übergeben. Deutschland ist mit rund 5000 Soldaten drittgrößter Truppensteller am Hindukusch.

Unterdessen zitiert die "Wirtschaftswoche" einen Bericht der Europäischen Verteidigungsagentur EDA, wonach die Bundeswehr bei Einsatzfähigkeit und Effizienz im Vergleich zu den anderen westeuropäischen Armeen ausgesprochen schlecht abschneidet. Demnach liegen die Ausgaben pro Soldat im Einsatz mit 5,16 Millionen Euro bei der Bundeswehr drei Mal so hoch wie im EU-Durchschnitt.

(RP)
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