Ukraine-Krise Kiew motiviert Soldaten mit "Abschussprämien"

Kiew/Donezk · Wie viel ist das Leben eines Gegners Wert? Sofern er in einem Kampfjet sitzt, genau 2400 Euro. Das findet zumindest die ukrainische Regierung. Im Kampf gegen prorussische Separatisten in der Ostukraine hat die prowestliche Regierung in Kiew jetzt "Abschussprämien" für ihre Soldaten eingeführt.

 Soldaten der ukrainischen Armee in Mariupol.

Soldaten der ukrainischen Armee in Mariupol.

Foto: dpa, rp bjw

Einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss zufolge zahlt der Staat für ein vernichtetes Fahrzeug der Aufständischen umgerechnet 600 Euro. Zerstörte Panzer werden mit 2400 Euro belohnt, und für ein abgeschossenes Kampfflugzeug soll es 6000 Euro geben. Zusätzlich will die Regierung den Soldaten für jeden Tag im Kampfeinsatz 50 Euro zahlen. Armeeangehörige klagen jedoch oft darüber, dass der finanziell klamme Staat ihnen den Sold schuldet.

Im Bürgerkriegsgebiet berichteten die Konfliktparteien erneut von gegenseitigem Beschuss. Nach Darstellung der Separatisten gab es Tote und Verletzte. Vor allem bei dem Verkehrsknotenpunkt Debalzewo nordöstlich der Großstadt Donezk gebe es heftige Gefechte, sagte Separatistenführer Eduard Bassurin der Agentur Interfax. Das Militär in Kiew warf den Aufständischen Dutzende Angriffe auf Soldaten vor.

(dpa)
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