Demonstrationen in Pakistan Justizminister tritt nach wochenlangen Protesten zurück

Islamabad · Nach wochenlangen Protesten von Islamisten in Pakistan ist Justizminister Zahid Hamid am Montag auf deren Forderungen eingegangen und zurückgetreten. Verhandlungen mit den Islamisten waren zuvor ergebnislos verlaufen. Die Proteste sollen nun beendet werden.

 Pakistanische Demonstranten während der Proteste in Islamabad.

Pakistanische Demonstranten während der Proteste in Islamabad.

Foto: afp, aq

Zehntausende Demonstranten harrten seit drei Wochen auf einer großen Straßenkreuzung bei Islamabad aus und beeinträchtigten so das öffentliche Leben. "Wir beenden die Sitzblockade", rief der Anführer der Islamisten-Proteste Khadim Hussain Rizvi am Montag nach dem Rücktritt des Justizministers seinen mehr als 2000 Anhängern in der Hauptstadt zu.

Die Regierung hatte zunächst versucht, den Protest friedlich zu beenden, weil sie im Fall eines Gewalteinsatzes eine Destabilisierung des Landes befürchte. Doch ein Gericht ordnete an, die Kundgebung aufzulösen. Die Polizei setzte daraufhin am Samstag Tränengas und Schlagstöcke gegen die Versammlung ein. Es gelang ihr aber nicht, die Menge aufzulösen. Sechs Menschen wurden getötet. Der größte Teil der fast 200 Verletzten waren den Behörden zufolge Polizeibeamte. Am Sonntag hielten sich die Sicherheitskräfte zurück.

Die Menge folgte einem Aufruf der kleinen Partei Tehreek-i-Labaik Ya Rasool Allah und forderte, Hamid zu entlassen, weil in einem Gesetzentwurf ein Hinweis auf den Propheten Mohammed fehlte. Der Minister selbst sprach von einem Irrtum, der korrigiert worden sei.

(ate/afp/ap)
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