Neuer Job Mitt Romney beaufsichtigt Marriott-Hotels

Washington · Seit der verlorenen Präsidentschaftswahl ist es still um Mitt Romney geworden. Seine Partei wollte nichts mehr von ihm wissen, er zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Jetzt hat er zumindest wieder einen kleinen Job: bei der Hotelkette Marriott.

US-Wahlkampf 2012: Zitate von Mitt Romney
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Foto: afp, JUSTIN SULLIVAN

Hotels als Ersatz für das Weiße Haus: Der gescheiterte US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney wird Mitglied des Verwaltungsrats der US-Hotelkette Marriott. Es ist allerdings keine Vollzeit-Stelle. Romney berät und kontrolliert in seiner Rolle das Management. Der Verwaltungsrat ist das oberste Gremien bei US-Unternehmen.

"Wir werden von seiner ungeheuren Energie profitieren", sagte Verwaltungsratschef J.W. Marriott am späten Montag (Ortszeit) am Firmensitz in Bethesda. Der Ort grenzt direkt an die Hauptstadt Washington an - wo Romney fraglos viel lieber arbeiten würde. Er musste sich vor einem Monat aber Amtsinhaber Barack Obama geschlagen geben und fiel auch bei seiner eigenen Partei in Ungnade. Romney zog sich daraufhin ins Private zurück.

Zum vielleicht ersten Mal als Erwachsener habe Romney Langeweile, schrieb die "Washington Post" nach Gesprächen mit engen Freunden und Beratern. Die Zeitung berichtete haarklein aus dem ungewohnten neuen Leben des millionenschweren Geschäftsmanns und einstigen Gouverneurs von Massachusetts, dessen Terminkalender bis vor vier Wochen hart durchgetaktet war.

Jetzt stehe Romney jeden Morgen auf, ohne genau zu wissen, was er am Tag machen werde. Er hänge in seinem Strandhaus in einer Edelsiedlung nahe San Diego herum, spiele auf seinem iPad und schreibe E-Mails an seine Freunde in den Chefetagen.

"Es ist mir eine Ehre, abermals für das Unternehmen arbeiten zu können", erklärte Romney zu seinem Engagement bei Mariott, einer der weltgrößten Hotelketten. Schon zweimal saß er dort im Verwaltungsrat:
Zuerst von 1993 bis 2002, bevor er Gouverneur wurde. Nachdem er sich 2008 ein erstes Mal vergeblich um die republikanische Präsidentschaftskandidatur beworben hatte, kehrte er von 2009 bis 2011 in das Gremium zurück.

Romneys Rat ist dabei weniger als Politiker gefragt, denn vielmehr als erfolgreicher Manager. Er gehört zu den Gründern des milliardenschweren Finanzinvestors Bain Capital. Aus dieser Zeit stammt auch sein Privatvermögen, das im dreistelligen Millionenbereich veranschlagt wird.

(dpa)
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