Ärger um Bio-Plastiktüten Umwelthilfe wirft Aldi und Rewe Täuschung vor

Berlin · Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) wirft den Supermarktketten Aldi und Rewe vor, seine Kunden mit vermeintlich biologisch abbaubaren Plastiktüten zu täuschen. Die Einkaufstüten seien weder umweltfreundlich, noch würden sie kompostiert.

 Eine Frau wirft eine Plastiktüte in die Mülltonne. Angeblich biologisch abbaubare Einkaufstüten stellen ein Problem für die Umwelt dar.

Eine Frau wirft eine Plastiktüte in die Mülltonne. Angeblich biologisch abbaubare Einkaufstüten stellen ein Problem für die Umwelt dar.

Foto: dpa, Maurizio Gambarini

Die als kompostierbar beworbenen Tragetaschen aus Bioplastik, die bei Aldi und Rewe erhältlich sind, bestehen zu mehr als zwei Dritteln aus Erdöl und werden weder kompostiert noch recycelt. Das haben neue Recherchen der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) ergeben, die der Verein am Dienstag bekannt gab.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, prangerte an, dass den Kunden fälschlich das Gefühl vermittelt werde, etwas "Gutes" zu tun, wenn sie die Einkaufstüten kaufen. Diese seien nach gängigen Verfahren aber gar nicht kompostierbar. Demnach belegt eine Umfrage der DUH unter mehr als 80 deutschen Kompostierungsanlagen, dass eine Kompostierung der biologisch abbaubaren Kunststoffe, aus denen auch die Tragetaschen der Supermarktketten bestehen, praktisch nicht stattfinde.

Laut Herbert Probst, Vorstandsmitglied des Verbandes der Humus- und Erdenwirtschaft Region Nord e.V., bauen sich die angeblichen Öko-Kunststoffe viel langsamer ab als organisches Material und verunreinigen hierdurch den Kompost.

Resch forderte die Konzerne auf, die als irreführend bezeichnete Bewerbung einzustellen. Statt der angeblichen Öko-Plastiktüten solle auf tatsächlich umweltfreundliche Alternativen wie mehrfach verwendbare Stofftragetaschen gesetzt werden.

(jre)
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