Starkes Debüt im "Tatort" "Kumpel"-Möhring als Gegenstück zu "Rüpel"-Schweiger

Düsseldorf · Der NDR nutzt die erste Folge mit Wotan Wilke Möhring, um den neuen Hamburg-Ermittler im "Tatort",Thorsten Falke, als Kumpel-Typ vorzustellen.

"Feuerteufel" - Wotan Wilke Möhrings erster "Tatort"
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Natürlich ist dieser "Tatort" kein Krimi, da ihm dafür die Spannung fehlt — und dennoch ist er ein guter Start in die neue Reihe. Wotan Wilke Möhring debütiert in "Feuerteufel" als Kriminalhauptkommissar Thorsten Falke. Er trägt Lederjacke und T-Shirt, Jeans und Turnschuhe sowie eine dieser Piloten-Sonnenbrillen. Er quatscht nicht drumherum, sondern ist ein Mann der klaren Ansagen. Dass dieser Polizist sympathisch bleibt, liegt an Möhring. Zeugen und Verdächtige nehmen ihm als Hamburger Ermittler ab, dass er es ernst meint, wenn er etwas von ihnen will, aber böse ist ihm keiner. Dafür ist er zu sehr Kumpel-Typ. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) will diesen neben dem von Till Schweiger verkörperten Rüpel-Kommissar Nick Tschiller etablieren.

Zu Beginn seines Falls rangelt Falke am Lagerfeuer mit seinem besten Kumpel und Partner Jan Katz (Sebastian Schipper), weil er sich freut, dass dessen Frau schwanger ist. Als Katz eine bessere Stelle annimmt, die Falke abgelehnt hatte, um weiter mit Katz zusammenzuarbeiten, faltet er ihn vor versammelter Mannschaft zusammen. "Du bist ein scheiß Verräter. So, tschüss." Aber Kumpel bleibt Kumpel, zumal bei dem Angebot: "Ich nenne mein Kind nach dir, Thorsten — egal, ob's ein Junge oder Mädchen wird."

Im Mittelpunkt der Episode steht nicht der Brandstifter, sondern der Ermittler. Der NDR legt Fährten, die nichts mit den Ermittlungen zu tun haben, sondern provozieren, dass man mehr über diesen Mann erfahren will: Falke, der im Problemviertel Billstedt aufgewachsen ist, der überall Vollmilch aus der Packung trinkt, der vor dem Computer sitzt und schaut, wie es seinem jugendlichen Sohn geht, und dessen Handy-Klingelton "Sympathy for the Devil" von den Rolling Stones ist. Nach Start-Problemen bandelt er mit seiner neuen Partnerin Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) an. Eines Abends nimmt er sie mit nach Hause. Er will ihr zeigen, dass er nur mit einer Katze zusammenwohnt. Das Tier ist aber nicht da, als beide in der Wohnung Pils trinken. "Billiger Trick", sagt die Ermittlerin. Recht hat sie. Und weil er sie doch gar nicht so unsympathisch findet, willigt Falke später doch ein, dass sie seine Partnerin bleibt. Gut so.

(RP/felt/das)
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