"Hansa Stavanger" Scharfe Kritik an Lösegeldzahlung an Piraten

Osnabrück/Hannover (RPO). Am Montag ließen Piraten den entführten Frachter "Hansa Stavanger" frei. Dafür erhielten sie rund zwei Millionen Euro. An der Lösegeldzahlung wird nun Kritik laut. Für die Seeräuber sei dies eine Aufforderung zu weiteren Überfällen, sagte CSU-Sicherheitsexperte Hans-Peter Uhl der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

 Die "Hansa Stavanger" wurde nach ihrer Freilassung von der Marine begleitet.

Die "Hansa Stavanger" wurde nach ihrer Freilassung von der Marine begleitet.

Foto: ddp, ddp

"Die Gefahr für deutsche Handelsschiffe wird dadurch größer statt kleiner." Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion Thomas Oppermann kritisierte in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung", dass der Westen mit Lösegeldzahlungen eine Entführungsindustrie in Somalia finanziere. Die Piraterie sei dort ein "einträgliches Geschäft" und habe inzwischen "blühende Landschaften" entstehen lassen.

Uhl forderte eine härtere Gangart gegenüber den Piraten: "Der Anti-Piraten-Einsatz der EU ist zu defensiv ausgelegt." Es sei notwendig, gekaperte Schiffe noch auf hoher See notfalls mit Waffengewalt zurückzuerobern. Das setze aber eine ausreichende Zahl von Kriegsschiffen vor Somalia voraus. Uhl betonte, dass "das EU-Mandat den Einsatz militärischer Mittel gegen Piraten durchaus zulässt". Das sei nur eine Frage des politischen Willens, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

(AFP/jt)
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