Entscheidung des BGH Strafe für IS-Rückkehrerin Jennifer W. muss neu verhandelt werden

Karlsruhe · IS-Rückkehrerin Jennifer W. wurde verurteilt, da sie dem Sterben eines versklavten Mädchens im Irak tatenlos zugesehen haben soll. Der BGH hat nun entschieden, dass das Urteil Fehler enthält.

 Die Angeklagte Jennifer W., die sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak angeschlossen haben soll, hält sich beim Betreten des Gerichtssaals 2019 einen roten Aktendeckel vors Gesicht. (Archiv)

Die Angeklagte Jennifer W., die sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak angeschlossen haben soll, hält sich beim Betreten des Gerichtssaals 2019 einen roten Aktendeckel vors Gesicht. (Archiv)

Foto: dpa/Peter Kneffel

Das Oberlandesgericht München muss neu über die Strafe für die niedersächsische IS-Rückkehrerin Jennifer W. entscheiden, die dem Sterben eines versklavten Mädchens im Irak tatenlos zugesehen haben soll. Der Bundesgerichtshof erklärte am Donnerstag in Karlsruhe, dass das Münchner Urteil Rechtsfehler enthalte. Die Revision des Generalbundesanwalts hatte damit Erfolg. (Az. 3 Str 246/22)

W. war im Oktober 2021 in München wegen verschiedener Gesetzesverstöße zu zwei Freiheitsstrafen verurteilt worden, die zu einer Gesamtstrafe von zehn Jahren Haft zusammengefasst wurden. Für Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch Versklavung verhängte das Oberlandesgericht neun Jahre. Es ging von einem minderschweren Fall aus, machte dabei aber Rechtsfehler, wie der BGH nun entschied.

Über diesen Teil der Strafe und damit auch über die Gesamtstrafe muss ein anderer Senat des Oberlandesgerichts darum nun noch einmal verhandeln und entscheiden. Auch W. selbst wandte sich mit einer Revision an den BGH. Diese wurde am Donnerstag aber verworfen.

(aku/AFP)
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