30 Jahre lang Missbrauch Australier zeugte mit Tochter vier Kinder

Melbourne (RPO). In Australien soll ein Mann seine Tochter über 30 Jahre hinweg vergewaltigt und vier Kinder mit ihr gezeugt haben. Das Verbrechen habe in den 70er Jahren begonnen, als das Mädchen elf Jahre alt gewesen sei, berichtete die Tageszeitung "Herald Sun" und der australische Rundfunk (ABC) am Donnerstag.

 Australische Zeitungen nennen den Mann "Evil Dad".

Australische Zeitungen nennen den Mann "Evil Dad".

Foto: AFP, AFP

Der Vater habe seine Tochter bedroht, dass er der Mutter Gewalt antun werde, wenn sie sich seinem Willen nicht beuge. Er sei schon im Februar verhaftet worden, nachdem sich die Tochter an die Polizei gewandt habe, hieß es.

John Brumby, der Ministerpräsident des australischen Staates Victoria, in dem sich der Fall ereignete, bestätigte das Unvorstellbare. Zu Einzelheiten wollte er sich mit Hinweis auf das laufende Verfahren aber nicht äußern. "Jedes derartige Verbrechen ist schockierend und für mich und andere Victorianer abstoßend", sagte Brumby. "Es ist ein furchtbarer Fall."

Vaterschaft nachgewiesen

Der Beschuldigte lehnte ein Geständnis ab. In Tests wurde aber seine Vaterschaft bei den Kindern der Tochter nach Informationen der Zeitung nachgewiesen. Alle vier Kinder kamen demnach mit gesundheitlichen Problemen zur Welt, eines von ihnen ist inzwischen gestorben.

Die Mutter des Beschuldigten sagte dem Zeitungsbericht zufolge aus, sie habe von dem Missbrauch nichts gewusst. Eine erste Anhörung vor Gericht ist im November geplant. Die Zeitung verglich den Fall mit dem von Josef Fritzl in Österreich, der seine Tochter über 24 Jahre hinweg vergewaltigte und dabei sieben Kinder zeugte.

Dem Zeitungsbericht zufolge ging die Tochter erstmals schon 2005 zur Polizei. Damals wurde aber nichts unternommen, weil sie sich weigerte, mit den Behörden zusammenzuarbeiten, da sie um ihre Sicherheit fürchtete.

Der Sender ABC meldete, gegen den Verdächtigen lägen fünf Anklagen wegen Vergewaltigung und fünf wegen Inzests vor. Weiter müsse er sich wegen zwei Fällen von sexueller Nötigung und wegen einer Tätlichkeit vor Gericht verantworten, wenn im November das Gerichtsverfahren beginne.

(AFP/jt)
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