Xanten Mensa verschlingt zu viel Geld

Xanten · Eine Beraterfirma soll helfen, die Arbeitsabläufe an der Mensa des Stiftsgymnasiums zu verbessern. Die Öffnung am Vormittag entfällt, ein Klassenraum wird zum Aufenthaltsraum für Oberstufenschüler umfunktioniert.

Die einen wundern sich, andere murren, wieder andere registrieren einfach: Es gibt Neuerungen an der Mensa des Stiftsgymnasiums. Die Öffnung am Vormittag wurde gestrichen. Mittagessen wird jetzt montags bis donnerstags zwischen 13 und 14.15 Uhr angeboten.

Zudem ist der Preis für ein Menü von drei auf 3,15 Euro gestiegen — wovon viele Eltern erst von ihren Kindern erfuhren. Schulleiter Franz-Josef Klaßen sprach gestern gegenüber unserer Zeitung von einer Anpassung der Öffnungszeiten an den Stundenplan. Doch das sehen manche anders: Schüler, die in der sechsten Stunde frei haben, könnten noch nicht essen, und Schüler, die in der achten frei haben, könnten nicht mehr essen.

Hintergrund der Neuerungen sind offenbar finanzielle Probleme. Im ersten Jahr ihres Bestehens scheint die vom Förderverein betriebene Mensa ein dickes Loch in die Kasse gerissen zu haben. Der Stadt sind die Schwierigkeiten bekannt. "Wir helfen gerne, aber nur in Grenzen", deutete Bürgermeister Christian Strunk im Gespräch mit unserer Redaktion an.

Bei der Firma KT Dienstleistungen in Kalkar wurde man konkreter: Die Stadt habe geholfen, das Defizit auszugleichen. Der Bürgermeister habe aber deutlich gemacht, dass die Hilfe einmalig bleibt. Die Firma KT ist jetzt im Auftrag des Fördervereins als Berater an der Mensa tätig. Arbeitsabläufe sollen verbessert, Organisationsabläufe optimiert werden, hieß es seitens der Kalkarer.

Pflegschaftsversammlungen

Schulleiter Klaßen findet es nur vernünftig, wenn sich der Förderverein betriebswirtschaftlichen Sachverstand an die Seite holt. Ins Detail wollte er gestern nicht gehen. Die Schulleitung wolle die Neuerungen bei den anstehenden Pflegschaftsversammlungen mit den Eltern besprechen.

Hinsichtlich der Essenszeiten sieht Klaßen allerdings eine Ausweitung des Services: Immerhin sei der Montag als vierter Ausgabetag hinzugekommen. Dass die Mensa vormittags nicht mehr für die Oberstufenschüler als Aufenthaltsraum zur Verfügung steht, sei kein Problem: Wie früher werde den Schülern ein Klassenzimmer zur Verfügung gestellt.

Das Küchenteam der Mensa (fünf Frauen, die auf 400-Euro-Basis arbeiten) hat nach RP-Informationen neue Arbeitsverträge bekommen; die Frauen verzichten auf zehn Prozent ihres Geldes.

Durch die vormittägliche Öffnung der Mensa scheinen Überstunden aufgelaufen zu sein, die nun vermieden werden sollen. Der Verkauf von Getränken, Kuchen oder Brezeln bringe vormittags nicht genügend Umsatz, hieß es gestern bei KT. Solche Snacks könnten überdies am Schulkiosk erworben werden.

Die Frage der Auslastung

Bleibt die Frage, ob die Mensa insgesamt ausreichend frequentiert wird. Es soll im Schnitt 80 bis 100 "feste" Schüler geben, die ihr Mittagessen dort einnehmen, plus 40 bis 60 Schüler, die sich "spontan" dazu entscheiden.

Es gab Überlegungen, die Mensa auch Schülern des Placidahauses zur Verfügung zu stellen, doch daraus wurde nichts. Franz-Josef Klaßen wies gestern auf organisatorische Probleme hin, die entstehen könnten, wenn mehrere Schulen gleichzeitig den Unterricht beendeten und alle Schüler gleichzeitig in die Mensa strömten.

(RP)
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