Tönisvorst Schweinemast: Anwohnern stinkt's

Tönisvorst · Den Anwohnern in der Ecke Graverdyk und Hahnenweide bei Vorst stinkt es gewaltig. Vorerst nur in der Vorstellung, bald aber real: Es wird eine Halle gebaut, inder künftig Schweine gemästet werden, 1460 Tiere. Die Halle soll 54 mal 26 Meter groß sein, dazu kommt ein 30 Quadratmeter großer Bürotrakt. Betreiber ist ein Landwirt aus der Stiegerheide, die zu Tönisvorst gehört. Doch aller Widerstand der Anwohner scheint ziemlich zwecklos: Die Baugenehmigung ist erteilt, große Diskussionen darum gab es nicht. Der Grund: "Es handelt sich hier um ein privilegiertes Bauvorhaben", erklärt Tönisvorsts Pressesprecherin Catharina Perchthaler. Von der Politik diskutierte Bebauungspläne gebe es nur im bebauten Innenbereich. Die nächsten Anwohner leben in ungefähr 200 Meter Entfernung vom geplanten Mastbetrieb.

Keine rechtliche Handhabe

Außerhalb, im ländlichen Bereich, gelten andere Regeln: "Ich kann von einem landwirtschaftlichen Betrieb nicht verlangen, dass er nicht mehr existieren darf." Und ein Landwirt dürfe halt auch Schweinemast betreiben, erst ab 1600 Schweinen ist ein spezielles Genehmigungsverfahren notwendig. Ansonsten gibt es keine rechtliche Handhabe, den Landwirt von seinen Plänen abzuhalten. Er muss sich natürlich in Sache Gülle-Entsorgung an die geltenden Spielregeln halten. Die Gülle darf man laut Verordnung nur zu bestimmten Zeiten auf die Felder auftragen, ansonsten muss sie gelagert werden, meist in eigens dafür errichteten Silos.

(RP)
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