Tönisvorst Mangelhaft oder optimal?

Tönisvorst · Im Häuserblock Am Düngelshof 33-39 in St. Tönis wohnen junge Familien mit Kindern. Und sie klagen über bauliche Mängel. Das Haus sei im technisch optimalen Zustand, sagt indessen der Verwalter.

Etwa 13 Jahre alt sind die Häuser im Schnitt in dem Wohngebiet. Und da fallen im Laufe der Zeit Instandhaltungsarbeiten an. Ganz normal. Nach Ansicht der Mieter im Komplex Am Düngelshof 33-39, ein Projekt des sozialen Wohnungsbaus, wurden erforderliche Maßnahmen aber nicht abgearbeitet.

Gerade sind die ersten kalten Tage da, und dann funktioniere die Heizung nicht, klagen Richard Schiff und Frank Oliver Harmes, die gemeinsam mit Petra Wittenburg, Nicole Rix und Frank Meyer überlegen, was zu tun ist. 14 Grad seien in der Wohnung einer Mutter mit Baby gemessen worden. Und das „heiße“ Wasser komme auch nur auf lasche 18 Grad. Viele Kinder seien schon krank, erzählen die Mieter. Warum die Heizung meist kalt bleibt, liegt nach Ansicht der Mieter an der defekten Heizungsanlage. Es sei zu wenig Wasser im Kessel. Und in den Rohrleitungen gebe es Lecks. Viele Wohnungen seien daher feucht. Manchmal komme die Nässe von innen, manchmal auch von außen. In der Wohnung von Richard Schiff hat die Feuchtigkeit auf der Tapete deutliche Spuren hinterlassen. Die Folge: Schimmel und Silberfischchen. Dafür fühlen sich andernorts die Ameisen sehr wohl. Dann funktionierten die Hausklingeln meist nicht, die Außenanlagen seien in einem keinen guten Zustand. Klagen über Klagen, die Bewohner natürlich auch dem Verwalter als zuständiger Instanz mitgeteilt haben.

Frank Urselmann verwaltet das Gebäude im Auftrag der Eigentürmergemeinschaft. Das Gebäude sei im technisch optimalen Zustand, betont Urselmann. Es sei nach in Deutschland geltenden technischen Vorschriften gebaut worden. Das heißt zum Beispiel: Die Fenster in dem Bau können nicht auf Kipp gestellt werden. Sie sind entweder zu, oder ganz auf. Damit stellte sich das Problem des Lüftens. Jeder Mieter habe die Pflicht zu lüften, betont Urselmann. Wer das nicht tut, müsse halt mit Schimmel rechnen. Drei Anrufe habe er wegen defekter Heizung erhalten, erläutert Urselmann weiter. Erst am Dienstag habe der Heizungsbauer die Hausinstallationen überprüft. Die Anlage sei in Ordnung, Schwierigkeiten in der Übergangsphase seien normal. Ebenfalls dem Vorwurf, dass das Wasser kalt sei, sei der Heizungsbauer nachgegangen. Die Temperatur liege bei 40 Grad, laut Heizungsbauer den Vorschriften entsprechend, hält Urselmann entgegen. Dann zu den defekten Klingeln. Das könne mal passieren, räumt Urselmann ein, das werde dann repariert, ebenso wie kaputte Briefkastenklappen. Neue würden bestellt. „Aber das geht nicht von heute auf morgen“, so der Verwalter.

(RP)
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