Neben Maaßen und Pierrot sind unter anderem Peter 2, Bierhaus Alt Willich, Vorspiel und das Bistro Reich (Brauereipassage) zu Raucherclubs geworden. Die breite Mehrheit der Willicher Kneipenwirte hat dieses Schlupfloch gewählt, um den Anforderungen des Nichtraucherschutzgesetzes gerecht zu werden und keine aufwändigen Umbauten ausführen zu müssen. Gerade bei Einraumkneipen wäre die Einrichtung getrennter Raucher und Nichtraucherräume ohnehin nicht machbar. Für die Kneipen-Gäste ändert sich nichts. Neu sind lediglich die diversen Raucherclub-Mitgliedskarten, die Raucher wie Nichtraucher mit sich herumschleppen müssen. Und am Tresen steht ein dicker Aktenordner mit den Mitgliedsbögen. Den muss der Wirt auf Verlangen vorzeigen. Er muss auch sicherstellen, dass alle Gäste Mitglieder sind. Bei Kneipen mit Stammpublikum kein Problem. Bei großem Trubel, wie er am Wochenende zum Willicher Schützenfest zu erwarten ist, müssen die Gastronomen jedoch einiges an Aufwand treiben. "Wir haben dann sowieso einen Türsteher", sagt Christian Holzapfel vom Vorspiel. "Dann brauchen wir eben noch einen, der sich nur um Anträge und Ausweise kümmert".

Wer einen rauchfreien Kneipentresen sucht, wird in Willichs Ortskern nur noch selten fündig: Ein Beispiel ist der rauchfreie Barbereich des Kaisersaals Schiffer. Für Raucher gibt es einen Extra-Raum. Bei geschlossenen Veranstaltungen im Saal entscheidet der Mieter.

"Der Raucherclub ist doch eine prima Lösung", freut sich auch Gast Dieter Scholz an der Bar des Bistro Reich, wo fast alle rauchen. Das Bistro hatte vergangene Woche sogar Besuch vom Ordnungsamt. Ein anonymer Anrufer hatte einen Verstoß gegen das Nichtraucherschutzgesetz gemeldet. Die Mitarbeiter kontrollieren, fanden alles in Ordnung, und wurden — so erzählt man es sich grinsend am Tresen — gleich selber Mitglied im Club. Meinung/Frage des Tages