Stadt Willich Kirche im Zeit- und Kostenplan

Stadt Willich · Seit dem Frühjahr ist die Pfarrkirche St. Katharina in Willich für die Öffentlichkeit geschlossen. Es mussten einige Mängel repariert werden – und die Arbeiten sind auf gutem Weg.

Seit dem Frühjahr ist die Pfarrkirche St. Katharina in Willich für die Öffentlichkeit geschlossen. Es mussten einige Mängel repariert werden — und die Arbeiten sind auf gutem Weg.

Auf beiden Seiten des Kirchenschiffes stehen Gerüste, die Säulen sind mit Plastikplanen verhängt, die Sitzbänke abgedeckt, der Altar und der Boden mit stabiler Pappe geschützt: Die Willicher Pfarrkirche St. Katharina ist zur Zeit noch eine einzige Baustelle — aber Achim Siebert vom Kirchenvorstand ist optimistisch: "Wir sind im Zeit- und Kostenrahmen." Und das heißt, dass die Pfarrgemeinde die Weihnachtsgottesdienste wohl schon wieder in der Willicher Hauptkirche feiern wird.

Risse in Mauern und Gewölbe

In den vergangenen Monaten haben die Handwerker bereits einige Baumängel behoben, schildert Siebert: "Die Risse in den Mauern und im Gewölbe wurden verpresst, der Putz nachgearbeitet und die Ausmalung gemacht: Die Farbgebung im Gewölbe wurde vervollständigt" — und allein das trägt schon zu einem ganz anderen Gesamtbild bei: Die Kirche wirkt viel heller und freundlicher.

Auch zerbrochene Glasscheiben aus den Fenstern wurden ersetzt. Im Moment sind die Handwerker bei den Bodenarbeiten. Auch die sind aufwändig: Durch Bodenverwerfungen und Spannung haben sich viele Fliesen gehoben, etliche Platten sind in Stücke zersprungen. Sie dürfen aber nicht einfach durch neue ersetzt werden, denn dabei spielt der Denkmalschutz nicht mit. Stattdessen werden die Stücke abgenommen, zusammengeklebt und mit Gewebe hinterklebt, damit sie nicht wieder auseinanderfallen. "In einigen Bereichen müssen wir die Kacheln großflächig abnehmen, damit die Spannung rauskommt", erläutert einer der Handwerker den Vertretern der Kirchengremien. Grundsätzlich soll der Hauptzugang wieder historisch hergestellt werden, so Siebert.

Die Kirche wird nicht nur baulich erneuert, sondern auch technisch auf den neuesten Stand gebracht: In den nächsten Wochen wird eine neue Beschallungsanlage mit "Hörschleife" im Mittelschiff installiert, damit Gottesdienstbesucher mit Hörgerät alles verstehen können. Es gibt eine neue Beleuchtungsanlage in drei Ebenen, mit der das Gewölbe auch nach oben ausgeleuchtet wird, außerdem werden vier Leuchten nach oben in den Chorraum gerichtet. Alle Lampen sind dimmbar.

Fortschritte macht die neue Rampe für Behinderte oder Besucher mit Kinderwagen, die an der Längsseite der Kirche am Markt gebaut wird: Der Beton muss noch aushärten, dann wird er mit Naturstein belegt. Wenn technisch möglich, soll die schwere Kirchentür einen Elektromotor erhalten, so Siebert. Die Bauarbeiten sind nicht nur aufwändig, sondern auch teuer: Die Pfarre rechnet mit 650.000 Euro Gesamtkosten. Die Gemeindemitglieder unterstützen die Renovierung durch Spenden, bislang sind bereits rund 10.000 Euro eingegangen. Ziel ist es, 50 000 Euro zu sammeln. Frage des Tages

(RP)
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