Wesel SPD: Kaiser Wilhelm I. soll ins Museum

Wesel · Die SPD möchte Kaiser Wilhelm I. zwar nicht gänzlich aus Wesel verbannen, aber ihn sozusagen unter Hausarrest stellen. In der Debatte um den richtigen Standort für das ehemalige Kaiser-Denkmal hat Ludger Hovest gestern eindeutig Position bezogen: "Der Torso gehört ins Preußen-Museum, eingebettet in seinen historischen Kontext. Ein öffentlicher Standort kommt für die SPD nicht infrage", sagte Hovest gestern im Vorfeld der heutigen Sitzung des Ausschusses für Kultur (RP berichtete).

 Der Kopf von Kaiser Wilhelm I. beschäftigt Wesels Politik.

Der Kopf von Kaiser Wilhelm I. beschäftigt Wesels Politik.

Foto: Archiv

Das sei "keine Frage des Geldes", so der Chef-Genosse weiter. Befürworter der Aufstellung des Kaiser-Denkmals, das einst vor dem Bahnhof stand, im Zweiten Weltkrieg beschädigt und dann abgeräumt worden ist, schlagen eine Restaurierung vor und die Anfertigung eines angemessenen Sockels. Das würde laut Verwaltungsvorlage rund 47 000 Euro kosten. Das Geld gäben Sponsoren, wenn der Kaiser nach draußen käme. "Aber", so Hovest, "ein Denkmal im öffentlichen Raum aufzustellen, bedeutet immer eine Würdigung. Dafür gibt es in dem Fall überhaupt keinen Anlass und würde schlichtweg nicht in die Zeit passen. Wir leben schließlich im 21. Jahrhundert."

Wesel habe andere verdiente Persönlichkeiten wie den Gründer New Yorks, Peter Minuit. Und der hat schon ein Denkmal.

(bp)
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