Hamminkeln Norbert Neß (CDU) wechselt zu Evonik

Hamminkeln · Aus der Politik in die Wirtschaft: Der scheidende Öffentlichkeitsarbeiter der CDU-Landtagsfraktion (42) übernimmt beim Spezialchemie-Riesen den Bereich für "Grundsatzfragen" - dazu gehört auch die politische Analyse.

 Norbert Neß verlässt den Landtag in Düsseldorf und fährt vom 1. Oktober an nach Essen zur Arbeit. Der 42-Jährige bleibt weiter CDU-Parteichef in der Stadt, der er mit seiner Familie die Treue hält.

Norbert Neß verlässt den Landtag in Düsseldorf und fährt vom 1. Oktober an nach Essen zur Arbeit. Der 42-Jährige bleibt weiter CDU-Parteichef in der Stadt, der er mit seiner Familie die Treue hält.

Foto: Archiv

Die Fenster für Transfers von Profifußballern ist noch ein Weilchen geöffnet. Für Norbert Neß hat's sich inzwischen geschlossen. Der ehrenamtliche Hamminkelner CDU-Parteichef wechselt beruflich zum 1. Oktober - aus der Politik in die Wirtschaft - vom Landtag in die Champions League: Der Noch-Öffentlickeitsarbeiter wird Leiter der Abteilung für grundsätzliche Fragen bei Evonik, börsennotierter Konzern für Spezialchemie, vielen auch bekannt als Sponsor des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund.

Der 42-jährige Hamminkelner ist in der Essener Konzernzentrale dem neuen Evonik-Vorstand Christian Kullmann zugeordnet, der mit seiner Familie seit ein paar Jahren in Marienthal lebt. "Aber ich kenne ihn schon lange aus der Pressesprecher-Szene in seiner Zeit als Kommunikationschef bei Evonik", sagte Neß gestern im RP-Gespräch.

Die Kontakte zum namhaften Konzern hätten schon seit geraumer Zeit bestanden. Die erste Anfrage erreichte ihn noch zur Unzeit - Mitte 2012. Neß war nach der Landtagswahl im Mai 2012 im Duell gegen den SPD-Kandidaten Norbert Meesters zwar durchgefallen, aber Fraktionschef Karl-Josef Laumann berief den erfahrenen Politikmanager zu seinem Sprecher. "Da passte der Wechsel nicht so recht", so Neß. Doch in der Politik gehört stetiger Wechsel zum Geschäft. Laumann ging nach Berlin, sein Nachfolger an der Fraktionsspitze Armin Laschet brachte seine Vertrauten in Stellung. Neß' Zuständigkeit führte weg vom operativen politischen Tagesgeschäft hin zur eher beschaulichen Öffentlichkeitsarbeit für die Fraktion in Broschüren und sozialen Netzwerken.

"Da lag es doch nahe, die ruhenden Kontakte wieder aufleben zu lassen, um eine neue, für mich große Herausforderung, auf die ich mich freue, in Angriff zu nehmen", sagte Neß. Seine Erfahrungen als politischer Schattenmann sind auch in seinem neuen Job gefragt. Die Analyse politischer Ausgangslagen gehört ebenso zum Anforderungsprofil wie ein weit verzweigtes Netzwerk. Und als Mann des pointierten Wortes wird er auch als Redenschreiber gefragt sein. "Wirtschaft war häufig mein Arbeitsschwerpunkt", so Neß weiter. So sei für ihn der Schritt "folgerichtig".

Als "nicht gar so leidenschaftlicher" Fußball-Jeck fällt dem Vater von zwei Söhnen (6 und 3 Jahre) der Wechsel nicht so schwer, auch wenn der gebürtige Pulheimer nicht am Geißbock und dem FC Kölle vorbei kommt: "Aber im Revier sind mir die Schwarz-Gelben lieber als die Blau-Weißen."

Seine Ämter als CDU-Parteichef in Hamminkeln und als Vize-Vorsitzender der CDU im Kreis Wesel wird Neß beibehalten. Und "selbstverständlich" werde er Hamminkeln als Wohnort für sich und seine Familie beibehalten.

(RP)
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