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Kreis Wesel Kreis Wesel nur Mittelmaß

Kreis Wesel · Bei einem bundesweiten Kreis-Vergleich landete Wesel weitab von der Spitze. Positiv: Kaufkraft über dem Schnitt, schlanke Verwaltung. Negativ: Gewerbebilanz und Produktivität. Initiatoren der Studie wollen Wettbewerb fördern.

50 Punkte: Klingt irgendwie nach runder Sache, doch für den Kreis Wesel reichte dieses Ergebnis bei einem bundesweiten Vergleich aller 435 Kreise und kreisfreien Städten nur zu Platz 240. Bezogen auf Nordrhein-Westfalen schaffte Wesel den 33. von insgesamt 54 Rängen. In der Fußball-Bundesliga würde man wohl von „unterem Mittelfeld“ mit „viel Luft nach oben“ sprechen.

In Auftrag gegeben wurde das Ranking von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft mit Sitz in Köln. In deren Auftrag ermittelte die IW Consult GmbH die Daten und wertete sie aus. Laut Initiative ist es der erste Kreis-Vergleich mit wissenschaftlichem Anspruch. Berücksichtigt wurden ökonomische und strukturelle Belange. Das Ergebnis für den Kreis Wesel:

Die Stärken

Das Einkommen belief sich im Jahr 2005 im Schnitt auf 27 888 Euro je Beschäftigtem. Dieser Wert lag über dem Bundesdurchschnitt (25 822 Euro). Zum Vergleich: Der Kreis München als Bundessieger kam auf 85 371 Euro. Positiv: Der Kreis Wesel hat eine recht schlanke Verwaltung. Auf 100 Einwohner kamen 2004, statistisch betrachtet, 1,17 öffentlich Beschäftigte. Bundesweit waren es im Schnitt 1,5 Staatsdiener, in Düsseldorf als NRW-Gesamtsieger 1,69.

Die Kaufkraft ist im Kreis Wesel mit 9010 Euro je Einwohner (2005) relativ hoch und über dem Bundesschnitt (8523 Euro). Gleiches gilt für den Gemeindeanteil an der Einkommensteuer: 259 Euro je Einwohner, im Bundesschnitt 216 Euro. Innerhalb von NRW landete der Kreis hier dennoch nur im Mittelfeld, so die Initiative.

Die Schwächen

Im Kreisgebiet haben 25,5 Prozent der 55- bis 65-Jährigen einen Arbeitsplatz. Das liegt unter dem Bundesschnitt von 29,4 Prozent. Im Kreis Wesel erreichte der Saldo aus Gewerbean- und -abmeldungen in 2004 einen Wert von lediglich 2,5 je 1000 Einwohner. Der Kreis Kleve, im NRW-Ranking zwei Plätze vor Wesel, schaffte hier die Ziffer vier.

Die kommunale Investitionsquote lag im Kreis Wesel im Mittel der Jahre 2002 bis 2004 bei 8,3 Prozent. Im Bundesdurchschnitt machten Investitionen 12,1 Prozent aller kommunalen Ausgaben aus. Die Produktivität im Kreisgebiet erreichte im Jahr 2004 ein Niveau von 47 807 Euro. Sie lag damit klar unter dem deutschlandweiten Durchschnitt von 53 331 Euro.

Die Ziele

Ziel des Kreis-Vergleichs sei es, den Wettbewerb zu fördern, sagte Jens Walter von der Projektbetreuung. Es gehe darum, „positiv zu motivieren“. Dies entspreche dem Zweck der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Sie sei 2000 vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall und Elektro gegründet worden, um marktwirtschaftliche Reformen im Zeitalter der Globalisierung nach vorn zu bringen. Das unter drei Prämissen: Wettbewerb, Leistungsbereitschaft und Eigeninitiative. 2007 soll der nächste Vergleich folgen. Auf geht’s, Kreis Wesel !

(RP)
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