Serie Weseler Wahrzeichen (folge 31) Gerettetes Relikt: Das Haus Bossigt

Wesel · Gern wird von Gut Bossigt gesprochen. Dass es Haus Bossigt heißen müsste, hat der Weseler Gymnasiallehrer und Duden-Kenner Horst Schroeder stets vertreten. Schon weil der Begriff "Gut" den Eindruck erwecke, Konrad Duden sei in besten Verhältnissen aufgewachsen.

 Eine Zierde für Lackhausen ist das Baudenkmal Haus Bossigt, das heute als Hotel Haus Duden bekannt ist.

Eine Zierde für Lackhausen ist das Baudenkmal Haus Bossigt, das heute als Hotel Haus Duden bekannt ist.

Foto: Jana Bauch

Der Volksmund spricht vom Dudenschlößchen. Doch nur wenige Jahre also hat der spätere Vater der deutschen Rechtschreibung in Lackhausen, das seinerzeit noch nicht zu Wesel gehörte, verbracht. Seine Geburtsstätte ist als Hotel Haus Duden für den Ort heute eine wahre Zierde. Umfangreiche Renovierungen und der Umbau zu einer gediegenen Herberge mit Tagungsmöglichkeiten haben dem Gemäuer gutgetan. Dazu dienten historischen Teile von 1767 sowie Erweiterungen von 1887 und 1970.

Das Haus steht unter Denkmalschutz und hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Verschiedene Quellen nennen schwierige Phasen, in denen es heruntergekommen war. Nicht genau belegt ist, wo die amerikanischen Truppen am 24./25. März 1945 bei der Luftlandung der Alliierten ihren Gefechtsleitstand hatten. Bei Haus Bossigt soll er gewesen sein. Die schweren Kämpfe mit Tausenden Toten fanden unmittelbar vor der Haustür statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Flüchtlinge hier untergebracht. Der Komplex wird dann auch gastronomisch genutzt.

Hinter nicht mehr ganz so vorgehaltener Hand wie früher werden Geschichten von einem Bordellbetrieb erzählt. Alles Vergangenheit, die in der heutigen Idylle nicht mehr spürbar ist.

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(RP)
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