Wegberg Selbstgemachtes aus regionalen Materialien

Wegberg · In der Erich Kästner Schule stellen seit über 20 Jahren Menschen Erzeugnisse vor, die sie in liebevoller Handarbeit selbst fertigen.

 Zwischen Schmuck, Accessoires, Grußkarten und Stickereien waren bei der Hobby-Kunstausstellung in der Wegberger Erich Kästner Grundschule kleine Kunststücke jeglicher Art zu finden.

Zwischen Schmuck, Accessoires, Grußkarten und Stickereien waren bei der Hobby-Kunstausstellung in der Wegberger Erich Kästner Grundschule kleine Kunststücke jeglicher Art zu finden.

Foto: Jürgen Laaser

Zwischen Schmuck, Accessoires und Stickereien sind dort kleine Kunststücke jeglicher Art zu finden, an denen Jung und Alt ihre Freude haben. Es geht den Hobby-Künstlern dabei in erster Linie nicht um Verkauf und Profit. "Ein Kompliment ist der wertvollste Zuspruch für die eigene Arbeit", sagte Organisatorin Angelika Beckers. "Man muss nicht immer verkaufen, wir alle machen das zum Spaß." 23 Aussteller konnte sie gewinnen.

Eröffnet wurde die Kunstbörse von Bürgermeister Reinhold Pillich. Sein Kommen darf als ähnlich wertschätzende Geste gesehen werden, denn die Motivation der Aussteller ist nicht nur lobenswert, sondern auch ein sichtbarer Gewinn für den Nachwuchs der Stadt Wegberg: "Statt des üblichen Standgeldes, spendet hier jeder Hobby-Kunstaussteller einen Kuchen. Der Erlös kommt der Grundschule zugute", sagte Beckers. Schulleiterin Renate Eidems konnte das Geld 2013 für eine Projektfahrt nach Berlin einsetzen. Auch auf dem Schulhof der Grundschule sieht man die Früchte der guten Tat, denn dort steht ein Klettergerüst, das dank der Einnahmen aus den Hobby-Kunstausstellungen angeschafft werden konnte.

"Ich musste mich anfangs überwinden, meine Sachen zu zeigen und mich dem Urteil der Leute zu stellen. Aber das Feedback ist unglaublich positiv", sagte Margit Hühner. Außergewöhnliches hatte sie in die Erich Kästner Schule mitgebracht: Sie führte eine Jahrhunderte alte handwerkliche Kunst aus. "Klöppeln" heißt sie und "das Klöppeln wird seit Hunderten Jahren auf der ganzen Welt ausgeübt", sagte Hühner. Dutzende Holzspulen hatte sie mit Garn umwickelt und stellte mit besonderer Technik vor Ort feine Spitzendeckchen her. Auch Bilder gehörten zu ihrem Repertoire an handgemachten Klöppelarbeiten. Vier bis sechs Wochen sitzt sie an solch einem Kunststück.

Rund um das Naturmaterial Holz wurden die Besucher am Stand von Helmut Vautz fündig. Schalen, Pilze, Kugeln — eine Vielzahl von Holzkunstfiguren hatte der Hochneukirchner nach Wegberg mitgebracht. "Das finde ich faszinierend, so kleine filigrane Dinge", sagte Besucherin Ursula Jansen über einen Kreisel, der mit einer Schnur angetrieben wurde und sich minutenlang akkurat drehte. Seit zehn Jahren beschäftigt sich Vautz mit Holz. "Man muss es nur mal in die Hand nehmen, das fühlt sich einfach wunderbar an." Weide vom Bahndamm oder eine Haselnuss aus Borschemich: Vautz kennt die Herkunft seiner regionalen Materialien. Gleich neben ihm stellte Gerda Wald (78) aus. Knapp 50 handgemachte Kuscheltiere fanden auf ihrem Ausstelltisch Platz. Mit echtem Teddybärmaterial aus Holland seien die Einzelstücke gefüllt.

(jessi)
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