Viersen Besucherrekord beim Free-Funk-Festival

Viersen · VENLO Es ist 18 Uhr und immer noch steht eine lange Schlange draußen vor den Eingang. Die akribischen Personenkontrollen laufen nach wie vor, der Ansturm der Besucher nimmt kein Ende beim Free-Funk-Festival im Venloer Julianapark. Auf dem Gelände selbst tummeln sich bereits tausende Musikfans jeden Alters vor den sechs Bühnen. Die Musik dringt aus jeder Ecke des Parks, selbst am Bahnhof sind vereinzelte Beats zu hören, die hinter dem Museum van Bommel van Dam in die Luft brausen.

„Freefunk ist ein großer Erfolg“, freut sich Mitorganisatorin Paula Kooij. Am Informationsstand hält sie seit einigen Stunden tapfer die Stellung. Am frühen Nachmittag, gegen 14 Uhr, war auf dem Gelände alles noch recht überschaubar, es war aber alles andere als leer. Im Zelt, in dem die DJ-Kanzel auf einem sich drehenden Podest in der Mitte steht, herrscht ständig ausgelassene Stimmung. Sam O‘Neall sorgt mit seinen housigen Klängen schon recht früh für Ausnahmezustand, den Hardwell nach ihm fortsetzte. Ein Wunder, dass das Zelt am Ende noch steht. Denn unter den gemeinsamen Klängen von Billy The Klit, Shagspeare & MC Lady Bee rastet das Publikum gegen 23.30 Uhr förmlich aus.

Auf der mit Solarenergie betriebenen Hauptbühne hatten sich über den Tag hinweg DJs und Live Musik abgewechselt. So spielten dort beispielsweise Bands bei strahlendem Sonnenschein Salsa. Später übernahmen die Headliner DJs Mason und Michel de Hey. Den gesamten Tag über hatte die Solaranlage über 10,5 Kilowattstunden Strom produziert. „Wir sind mit der Veranstaltung zufrieden. An einem Abend waren etwa 8000 Besucher hier“, berichtet Dustin van Rhienen. Im Zelt sorgte vor allem Don Diablo so für ausgelassene Stimmung, dass es überfüllt war und sich ein dichter Kranz von Musikliebhabern bildete.

Hinter der Bühne „Der Wald“ bereiten sich jetzt Filip Peeters und Ralf Smeets auf ihr DJ-Set vor. Die beiden Venloer spielen im vierten Jahr beim Free-Funk-Festival. „Es ist super, bei so einem Festival in der eigenen Stadt spielen zu dürfen. Mit der Musik richten wir uns heute nach dem Wetter – wegen der Sonne spielen wir Minimal mit einem gewissen Swing“, erklärt Peeters. Dann vertiefen sich beide wieder in ihre CDs. Lampenfieber haben sie nicht mehr, aber angespannt sind sie doch. „Eine gesunde Anspannung vor dem Gig ist da, Free Funk ist alles andere als Routine“, sagt Smeets. „Der Wald“ ist das Gelände hinter dem Museum van Bommel van Dam, weil dort Bäume den Besuchern Schatten spenden.

Mehr als 30 000 Besucher tummelten sich im Julianapark. Das ist ein neuer Rekord für das Festival. Im Vergleich zu anderen Festivals gab es deutlich weniger Müll: Zum einen gab es für 20/10 eingesammelte Becher/Flaschen einen Getränkebon. Und überall standen Sammelbehälter.

(RP)
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