Solingen Schulausschuss gibt Mobbing-Studie in Auftrag

Solingen · In der Sache waren sich die Fraktionen schnell einig: "Mobbing verletzt die Seelen der jungen Menschen", sagte Gabriele Racka-Watzlawek (CDU).

Für Unstimmigkeiten sorgten in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses nur die Details des Antrags, den die BfS-Fraktion zur Abstimmung stellen wollte: Dessen Ziel war unter anderem eine Aufstellung der Anzahl von Mobbingfällen an Schulen, aufgeschlüsselt nach Schulformen. Genau die wollte Stadtdirektor Hartmut Hoferichter aber nicht versprechen: "Das sind innere Schulangelegenheiten", sagte er und betonte, man könne die Bildungseinrichtungen zwar um Stellungnahmen bitten, aber nicht zwingen.

Iris Preuß-Buchholz (SPD) verwies auf die Grauzone zwischen harmlosen Sticheleien und verletzendem Psychoterror. Schließlich formulierten die Lokalpolitiker den Antrag um und beauftragten die Verwaltung einstimmig zu einer allgemeinen Studie über die Bedeutung von Mobbing, auch im Hinblick auf Schulverweigerung und frühzeitige Abgänge. Zudem sollen Maßnahmen zur Gewaltprävention durch die Schulsozialarbeit dargelegt werden.

Erst kürzlich war ein Fall bekannt geworden, in dem Jugendliche eine Mitschülerin gegen ihren Willen in einer Umkleidekabine fotografiert und die Bilder samt beleidigender Kommentare ins Internet gestellt hatten.

Keinen Beschluss fassten die Mitglieder des Ausschusses zum Wirtschaftsplan der Bergischen Volkshochschule (VHS), den der kaufmännische Leiter Udo H. Bente bei der Sitzung in der Gesamtschule Solingen vorstellte. Der sieht eine durchschnittliche Entgelterhöhung um fünf Prozent bis zum Jahr 2015 vor. Für Empfänger von Arbeitslosengeld I soll es einen Rabatt von 50 Prozent der Entgelte geben.

Weiterhin sollen frei werdende Stellen nicht neu besetzt werden. Das gilt auch für die Leitung der Familienbildung. Die Frage von Angelika Witoch (Grüne), ob das gleichbedeutend sei mit der Aufgabe des Fachbereichs, verneinte Bente. Gemeinsam mit dem Stadtdienst Jugend bemühe sich die VHS um einen Erhalt der Familienbildungsstelle.

Weil der Ausschuss letztlich nicht alle Tagesordnungspunkte am vergangenen Dienstag abhandeln konnte, wurde die Sitzung vertagt. Sie wird nun am Donnerstag, 5. Dezember, fortgesetzt. Dann informiert die Verwaltung über die Kostenentwicklung bei der Sanierung der Gesamtschule Querstraße 42 und über den Bedarf an zusätzlichen Räumen am Mildred-Scheel-Berufskolleg, an der Friedrich-Albert-Lange-Schule und am Schulzentrum Vogelsang.

(ied)
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