Mein Verein Rosenliebhaber mit viel Tradition

Solingen · Im nächsten Jahr kann der Verein zur Förderung der Rosenkultur des Bergischen Landes seinen 140. Geburtstag feiern. Nur ein englischer Rosenverein ist ein Jahr älter.

 Regelmäßig bietet der Verein Rosenschnittkurse im Botanischen Garten an. Hier zeigt Vorsitzende Maike Wand, wie es geht.

Regelmäßig bietet der Verein Rosenschnittkurse im Botanischen Garten an. Hier zeigt Vorsitzende Maike Wand, wie es geht.

Foto: Stephan Köhlen

Es war am 25. November 1877, als der Pädagoge und Pomologe Carl Hesselmann den neuen Verein ins Vereinsregister eintragen ließ. Hatte er sich schon um die Verbreitung der Obstkultur bemüht, konnte er sich auch als erfolgreicher Rosenzüchter einen Namen machen. Die Liebe zur Rose führte damals viele Menschen zusammen, die sich dafür einsetzen wollten, die Rose im Bergischen Land nicht nur zu erhalten, sondern auch zu fördern. Und so ist es noch heute.

"Der Name ist Programm", erklärt die stellvertretende Schriftführerin Ingeborg Meuter-Reckermann. "Wir wollen die Freude an der Rosenpflanze erhalten." Das tut der Verein unter anderem dadurch, dass er in verschiedenen Bergischen Einrichtungen Rosen anpflanzt und pflegt. Seit 1997 auch im Botanischen Garten Solingen am Vogelsang. "Ein Jahr später hieß es, der Botanische Garten soll geschlossen werden", erinnert sich Ingeborg Meuter-Reckermann. "Das wollten wir nicht zulassen, weil wir die gerade frisch eingepflanzten Rosen nicht schon wieder verlieren wollten."

So kam es auf Initiative der Rosenfreunde zur Gründung der Stiftung, die noch heute den Botanischen Garten am Leben erhält. Und das Rosenbeet wird in jedem Jahr wieder aufs Neue bewundert. Inzwischen betreuen die Rosenfreunde auch eine Rosenpflanzung im Wuppertaler Zoo und im Hardtpark in Remscheid-Lennep sowie im Neuland-Park in Leverkusen. Außerdem entdeckte der Verein die "Rose Solingen", die tatsächlich öffentlich so geführt wird.

"Das ist die Mutation einer Kletterrose in pinkrosa", verrät Ingrid Meuter-Reckermann. Wer sie bewundern möchte, kann das im Botanischen Garten Solingen tun, wo sie im Zentrum des Bauerngartens wächst und blüht.

Derzeit hat der "Verein zur Förderung der Rosenkultur des Bergischen Landes 1877" 53 Mitglieder aus den drei bergischen Großstädten Solingen, Wuppertal, Remscheid und darüber hinaus, die sich der Rose verschrieben haben. Die Erfahrungen, die sie in ihren eigenen Gärten mit der Königin der Blumen gesammelt haben, geben sie gerne an andere Rosenfreunde weiter. So wurde beispielsweise eine Liste zusammengestellt, welche Rosen sich besonders für das feuchtkühle Klima des Bergischen Landes eignen.

"Rosen, die sehr dicke Blüten haben und gefüllt sind, werden bei Regen schneller matschig", sagt Ingrid Meuter-Reckermann. Deshalb werden vor allem offene Rosen empfohlen. "Die sind auch viel Bienenfreundlicher." Außerdem hat der Verein einige Richtlinien zur Rosenpflege herausgegeben, denn eins ist den Rosenfreunden besonders wichtig: "Wir wollen kein Gift verwenden."

Ganz praktisch wird es dann bei den Rosenschnittkursen, die der Verein regelmäßig durchführt, unter anderem im Solinger Botanischen Garten. Und natürlich dürfen die Rosenfreunde auch beim Rosenfest am 17. Juli dieses Jahres im Hardtpark nicht fehlen, um dann auch ein weitverbreitetes und vorherrschendes Missverständnis immer wieder klarzustellen: "Wir züchten keine Rosen, wir sind Rosenliebhaber."

(sue)
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