Solingen Lockruf ins Bergische Land

Solingen · Mit einem umfassenden Tourismuskonzept sollen mehr Besucher ins Bergische Land gelockt werden. Attraktionen gibt es genug, findet Annette Nothnagel von der Bergischen Entwicklungsagentur, sie müssen nur besser bekanntgemacht werden.

Annette Nothnagel findet, dass das Bergische Land mehr mit seinen Pfunden wuchern sollte. Die Besucherzahlen im Brückenpark Müngsten – 300 000 Menschen kommen jedes Jahr – zeigen eindrucksvoll, dass die Bergische Region etwas zu bieten hat, was Touristen aus Nah und Fern anlockt. Mit einem in der Bezirksvertretung Burg/Höhscheid vorgestellten Tourismuskonzept soll der Grundstein gelegt werden, dass künftig noch mehr Gäste das Bergische entdecken. "Wir wollen die Generation 55 plus ebenso ansprechen, Städtereisende, Aktivurlauber und natürlich auch Familien", sagt Annette Nothnagel, die bei der Bergischen Entwicklungsagentur (BEA) für Tourismus und Standortmarketing zuständig ist.

Zur besseren Erschließung der bergischen Region sollen die bestehenden Freizeitlinien erweitert und besser vernetzt werden, ebenso wie die Radwege, erläuterte vor den Bezirksvertretern, die im Haus Müngsten tagten, Peter Davids, der im Auftrag der BEA ein Rahmenkonzept für die Tourismusentwicklung im Bergischen erstellt hat. Wichtig sei, dass Wanderwege wie der Schlösserweg und der Erlebnisweg Wupper Burg als Etappenziel haben, damit die Besucher im Grafenstädtchen auch Geld ausgeben. Geplant ist neben bereits vorhandenen Wegen auch ein insgesamt 280 Kilometer langer Fernwanderweg durch das Bergische Land. Für die Burger Seilbahn schlagen die Tourismusexperten eine Modernisierung vor, zum Beispiel durch eine "Schlossparkterrasse" an der Talstation, die auch als Spielfläche dient. Kaum einen Geldgeber wird man wohl für die im Konzept enthaltene Riesenrutsche von Oberburg nach Unterburg finden. Den Betreiber der Seilbahn wird es freuen, dass er keine Konkurrenz für die Talfahrten bekommt.

Stadtteilladen für Burg

Realistischer ist da schon die Einrichtung eines Stadtteilladens in Unterburg. Bislang gibt es dort für Bewohner wie für Besucher keine Möglichkeit, sich mit Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen. Auch die auf der Deponie Remscheid geplante Mountainbike-Anlage dürfte sicher Besucher anziehen, ebenso, wie die geplante Verlängerung der Korkenziehertrasse bis nach Burg und Müngsten. Ob sich bewachte Fahrradparkplätze rechnen würden, scheint fraglich.

5800 Arbeitsplätze gibt es in der Tourismusindustrie im Bergischen mit einem Bruttoumsatz von 328 Millionen Euro jährlich. Der Tourismus ist ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor. Hier waren sich die Bezirksvertreter einig. Was das neue Konzept angeht, sagte Bezirksvorsteher Paul Westeppe: "Die Ansätze in der Rahmenplanung sind gut, aber die Realisierbarkeit ist fraglich." Wichtig sei auch, dass der Schlossbauverein die notwendigen Renovierungsmaßnahmen am Schoss auf den Weg bringen und finanzieren kann.

(RP)
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