Handball Regionalliga

TuS Niederwermelskirchen – TuS Ferndorf 33:41 (15:16) – Je näher die Uhr auf der Anzeigetafel in Richtung Schlusspfiff tickte, desto ungläubiger wurden die Blicke der TuS-Akteure. Spielertrainer Lars Hepp saß reglos auf der Bank, hatte sich sein Trikot schon in der 57. Minute ausgezogen.

TuS Niederwermelskirchen — TuS Ferndorf 33:41 (15:16) — Je näher die Uhr auf der Anzeigetafel in Richtung Schlusspfiff tickte, desto ungläubiger wurden die Blicke der TuS-Akteure. Spielertrainer Lars Hepp saß reglos auf der Bank, hatte sich sein Trikot schon in der 57. Minute ausgezogen.

"Das war weniger als nichts. Das war peinlich", schüttelte Routinier Erwin Reinacher nach Spielschluss ungläubig den Kopf. Dabei lag der TuS nach 25 Minuten noch mit 15:12 vorne. Doch dann nahm das Unheil seinen Lauf, die Gastgeber verloren zusehens den Faden. Egal, was Spielertrainer Lars Hepp anordnete — auf alles hatten die Gäste eine Antwort, die die Hausherren förmlich auseinander nahmen. "Es kann keine Erklärung sein, dass bei uns im letzten Saisonspiel die Luft raus war. Für Ferndorf war es auch das letzte Spiel", ärgerte sich Co-Trainer Carsten Burghoff, der am liebsten auch gleich nach Hause gefahren wäre. Auch die Erklärungsversuche des Sportlichen Leiters René Witte orientierten sich im Dunkeln: "Wir konnten den Schalter nicht mehr umlegen." Vielleicht gelingt das ja wenigstens noch einmal im Benefizspiel gegen Bundesligist VfL Gummersbach am 9. Juni.

TuS-Tore: Neuenhofen (10/1), Klatt (6/1), Küster, Reinacher (je 4), Bauerkamp, Schlösser, Schumacher (je 2), Zeller, Hepp, Rezaloo (je 1).

Oberliga

(HS) HG Remscheid — Borussia Mönchengladbach 23:27 (12:17) — Mit einer Niederlage verabschiedete sich die HGR aus der Saison. Sehr zum Unwillen von Trainer Mike Novakovic: "Mir war schon beim Warmmachen klar, dass bei einigen Spieler heute die nötige Anspannung fehlt." Und die war auch nicht mehr durch deutliche Ansprachen in Auszeiten zurückzuholen. Zwar starteten die Gastgeber ordentlich (4:1; 5.), stellten nach dem 10:8 (18.) aber weitgehend das Torewerfen ein. Da zudem die Deckung eher einem Begleitschutz glich, lagen die agileren Gäste auch ohne einige Stammkräfte zur Pause verdient vorne. Dank einer Klasseleistung von Torhüter Carsten Mundhenk kam die HGR nach dem Seitenwechsel zwar noch mal bis auf 22:25 (55.) heran, zu Zählbarem langte das aber dennoch nicht mehr. Auch, weil das Team insgesamt sieben (!) Siebenmeter vergab. Verabschiedet wurden vor der Spiel Tobias Stursberg (Cronenberger TG), Alexander Echl (Bergische Panther II ?) und Lukas Pütz (Unitas Haan) — aber nicht Tobias Uibel, den der HC Wermelskirchen bereits als Neuzugang gemeldet hatte. Uibel: "Ich gehe nur zum HCW, wenn der Aufstieg in die Verbandsliga klappt."

HGR-Tore: Schröder (8/2), Steinhoff (4), Pütz (3), Munkel (3/1), Bredehorst, Fritzen (je 2), Uibel (1).

(zet) TG Hilgen — TV Ratingen 35:35 (14:15) — Ein lockerer Kehraus war das Remis des Meisters gegen den Absteiger, das 200 Zuschauer in der Max-Siebold-Halle verfolgten. Die Gäste hätten auch im Falle eines Sieges die Reise in die Verbandsliga antreten müssen. "Zum Glück war das Ergebnis nicht mehr entscheidend und die Partie ist sportlich fair über die Bühne gegangen", meinte Hilgens Trainer Norbert Bothe. Dass es am Ende keine Niederlage wurde, dafür sorgte TGH-Kreisläufer Kai Middendorf, der sein letztes Spiel bestritt, mit einem verwandelten Strafwurf 40 Sekunden vor Schluss. "Der Kopf wollte, aber der Körper nicht", verteidigte Bothe die magere Vorstellung seiner Truppe nach einer Feierwoche. Selbst der gute Start der Hausherren brachte keine Lockerheit. Im Gegenteil, nach dem 7:3 (10.) kam der Gast immer besser ins Spiel und drehte die Partie dann noch vor dem Wechsel komplett . Bis in die Schlussphase führte Ratingen immer mit ein oder zwei Treffern. Einzig Rückraumschütze Tim Menzlaff hielt mit 13 Toren dagegen. Neben Middendorf, der seine sportliche Laufbahn in der Reservemannschaft ausklingen lässt, wurden auch noch Dennis Kessel und Keeper Uwe Schneevogt, der zum TuS Derschlag wechselt, verabschiedet.

TGH-Tore: Menzlaff (13), Hantusch (6), Heubel (6/1), Schwamberger (3), Lorenz, Friedrich (je 2), Middendorf (2/1), Kessel (1).

Verbandsliga

(JJ) ATV Hückeswagen — Kettwiger TV 30:36 (12:17) — "Endlich ist es vorbei", seufzte ATV-Torhüter Björn Mettler nach dem Schlusspfiff sichtlich erleichtert. Im letzten Saisonspiel sprang für die Schlossstädter wiederum nichts Zählbares heraus. Als zu überlegen präsentierten sich die Gäste, die zwischenzeitlich mit zwölf Toren in Führung lagen. So gestaltete sich die zweite Hälfte als lockerer Saisonabschied beider Teams. Verabschiedet wurden vor dem Spiel ebenfalls Martin Kutz und Sven Hanisch, die den ATV verlassen. In Sachen Neuzugänge will Hückeswagens Trainer Dirk Hille in der nächsten Woche Vollzug melden: Ein Rückraumspieler soll ins Brunsbachtal wechseln. Bereits vollzogen ist der Wechsel von Allrounder Danni Jonek, der aus der A-Jugend von Wipperfürth kam. Einer Fusion mit dem Ortsnachbarn aus Wipperfürth erteilte ATV-Abteilungsleiter Horst Mettler vorerst eine Absage: "Die Fronten sind verhärtet, so dass es in absehbarer Zeit nicht zu einer Zusammenarbeit kommt."

ATV-Tore: Bujara (9), Hille (7/2), Wilhelmy (6), Kutz (4), Mokros, Burghof, S. Mettler, Hanisch (je 1).

(miz) HSV Dümpten — HSG Radevormwald/Herbeck 26:26 (12:10) — Zwar gab es nicht den geforderten Sieg zum Saisonabschluss, doch mit dem Remis belegen die Bergstädter Platz vier in der Endabrechnung. "Wir sind für unsere guten Leistungen belohnt worden", lautete das Fazit von HSG-Trainer Guido Hugo trotz einer "Seuchensaison", die von einigen verletzungsbedingten Ausfällen geprägt war. Die Partie in Dümpten fand vor einer Geisterkulisse statt. "Beim Anpfiff waren gerade einmal fünf Zuschauer da, später kamen noch 15 aus Radevormwald", meinte Hugo, dessen Team nicht seine volle Leistungsstärke abrief, im sicheren Gefühl, die Partie niemals verlieren zu können. Mit dem 21:18 Mitte der zweiten Halbzeit schien die HSG auf dem richtigen Weg zu sein. Doch die Gastgeber kamen zurück und legten ab dem 23:22 immer einen Treffer vor, dem die HSG bis zum Ende hinterherlief.

HSG-Tore: Trufan (8/3), Mebus, Urspruch (je 4), Huckenbeck, Wiche (je 3), Pütz, Paas, Koch, Frank (je 1).

(zet) Burscheider TG — Neusser HV 28:33 (15:15) — Mit einer Niederlage beendete die BTG, bei der kurzfristig auch noch Miroslav Dvoroznak passen musste, die Saison. Die Notformation von BTG-Trainer René Hosan schien in der Anfangsphase überfordert und wurde von Neuss bis zum 2:6 (6.) klar dominiert. Als alles nach einem Debakel für die Schulberger aussah, kam die überraschende Wende. Tobias Geske im Tor leitete mit einigen Paraden die Aufholjagd ein, und Dominic Hasenwinkel zeigte sich als sicherer Vollstrecker. Bis zum 26:28 (54.) konnte das Burscheider Publikum noch hoffen, dann reichten drei schnelle Neusser Treffer, um die Begegnung zu entscheiden. "Wir hatten kaum Wechselalternativen. Dafür haben wir gut gekämpft und die Partie lange offen gehalten", lobte Hosan den Auftritt seiner Mannschaft.

BTG-Tore: Hasenwinkel (8), Wolter (6), Grasekamp (4), J. Sommer (4/1), Zimmermann (2), Heimann (2/2), F. Sommer, Esch (je 1) .

Landesliga

(SB) HC Wermelskirchen — HSG Radevormwald/Herbeck II 31:25 (14:10) — "Die Niederlage geht in Ordnung. Wir waren ein wenig undiszipliniert, haben aber ansonsten eine ordentliche Leistung abgeliefert", war Stefan Wollny nach der Derbyniederlage in seinem letzten Spiel als HSG-Trainer nicht ganz unzufrieden. Nachdem Spitzenreiter Aufderhöhe den Aufstieg perfekt gemacht hatte, freute man sich im Lager des HCW nur über die beiden Punkte. "Das Spiel war nicht ganz so toll", sagte HCW-Spielertrainer Dirk Brzoskowski. Mit dem Erfolg sicherten sich die Hausherren den zweiten Platz, der zur Relegation um den Verbandsliga-Aufstieg berechtigt. Schon am kommenden Wochenende könnte die erste Partie gegen die HSG Wesel ausgetragen werden. "Wir haben dem Verband den 16. Mai als Hinspieltermin vorgeschlagen", berichtet HCW-Manager Thomas George, der Ex-Spieler Jens Kleinloh (kommt aus Duisburg) als "Spion" zu den Weselern schickte. Dessen Fazit: "Die scheinen schlagbar zu sein." In der zweiten Runde würde mit Süchteln oder Angermund schon ein größeres Kaliber warten. Ein Aufstieg in die Verbandsliga wäre auch aus personeller Hinsicht für den HCW nicht ganz unwichtig. So wechselt Tobias Uibel (HGR) nur im Falle eines Aufstiegs. Dann könnte auch der Remscheider Boban Kojlkovic ein Thema werden. George: "Wir suchen noch einen Rückraumspieler und einen Mittelmann. Vielleicht kommen wir ja zusammen." Ansonsten scheint der HCW — ob Verbands- oder Landesliga — für die kommende Spielzeit gerüstet zu sein: "Die Mannschaft bleibt zusammen und ist stark genug, um in der Verbands- oder Landesliga eine gute Rolle zu spielen."

HCW-Tore: Greffin (7/6), Brzoskowski (6), D. vom Hoff, Volkmann, Dorrenbach (je 4), Volkmann, Lemke (je 2), Müller, Buchholz, Mutz, Hirsch (je 1). HSG-Tore: Schmidt (11/6), Halbach, Schönewald (je 4), Bersau, Zakbert (je 2), Hufer, Kreimendahl (je 1).

(zet) Burscheider TG II — TB Wülfrath II 37:30 (17:10) — In der bedeutungslosen Partie hatte die BTG das Geschehen jederzeit im Griff. Der treffsichere Stefan Hellmich und ein trotz Krankheit gut aufgelegter Andreas Engels im Tor sorgten bereits beim 6:1 (9.) für klare Verhältnisse. Spätestens ab dem 12:4 (20.) stand bei den Burscheidern der Spaß im Vordergrund. Auch ohne die Leistungsträger Tibor Galler, David Nemitz, Dirk Lindlahr und Alex Radonjic geriet der BTG-Sieg nicht mehr in Gefahr. In der Schlussphase erfüllte sich Feldspieler Martin Schmid noch einen Wunsch und hütete für Andreas Engels das Gehäuse.

BTG-Tore: Hellmich (10), Niemüller (9), Gerlich (6/4), Cromm, Schmidt, Becker (je 3), Scheffler (2), Körner (1)

Damen-Oberliga

(zet) TG Hilgen — ASV Süchteln 25:22 (11:10) — Ihre Form der Rückrunde bestätigten die TGH-Damen auch beim Saisonausklang. Allerdings musste lange gewartet werden, ehe der Erfolg perfekt war. Erst ab dem 18:17 (45.) übernahm die TGH das Kommando. "Es war nicht berauschend, aber ich bin mit dem Sieg zufrieden", meinte Trainer Peter Koole.

TGH-Tore: Jerichow (5), Mollidor, Prior, Steinheuer, Otto (je 3), Kuhlmann, Blasberg (je 2), Garzareck (2/1), Jakelski, Niederstetter (je 1).

(RP)
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