Remscheid Röntgen-Stadion: Anwohner sind beunruhigt

Remscheid · Am Mittwoch haben die Untersuchungen des Untergrunds von Röntgen-Stadion und Kirmesplatz begonnen. Heute ist der Verkauf des Stadions Thema im Stadtrat. In der Nachbarschaft sorgt man sich um die Gesundheit.

Dieter Maar staunt nicht schlecht. "Ich hatte noch nie so viele Interview-Anfragen wie im Moment, auch von auswärtigen Medien. Da haben wir wohl ins Wespennest gestochen", sagt der Präsidenten des FC Remscheid. In seinem Fokus — und dem der Öffentlichkeit — steht die Zukunft des Röntgen-Stadions und die mögliche Bodenbelastung des Areals, zu dem auch der benachbarte Kirmesplatz gehört. Gestern wurden erste Proben des Untergrunds entnommen, heute beschäftigt sich der Rat der Stadt mit dem Thema.

"Ich bin mal gespannt auf die Auskunft der Fraktionen", sagt Maar im Hinblick auf die Anfrage seines Vereins. Der will heute im Stadtrat von der Politik wissen, wie sie zu einem möglichen Verkauf des Stadions steht.

Unterdessen haben die ersten Bohrungen begonnen, mit denen untersucht wird, ob unter dem Röntgen-Stadion und dem Kirmesplatz giftige Altlasten schlummern. Die könnten aus der Zeit stammen, als dort eine Mülldeponie sowie Firmen betrieben wurden. Begonnen wurde mit den Bohrungen unter Aufsicht des Geowissenschaftlers Christian Wohkittel auf dem Kirmesplatz. Das Gelände gehört ebenfalls zu den Flächen, die die Stadt veräußern will. Morgen geht es im Röntgen-Stadion weiter.

Stadtplaner Hans-Gerd Sonnenschein hatte die Bohrungen in beiden Bereichen "der Einfachheit halber" zusammenlegen lassen. Ein Gutachten über die Bodenbeschaffenheit soll Ende Januar, Anfang Februar vorliegen. Insgesamt werden in beiden Bereichen rund 25 Bohrungen bis in etwa acht Meter Tiefe vorgenommen.

Gerüchte über eine mögliche Verschmutzung des Bodens sorgen unterdessen rund ums Röntgen-Stadion für Unruhe. Nicht nur bei den Vereinen und Schulen, die die Anlage nutzen. Auch bei den unmittelbaren Anwohnern. Zum Beispiel bei Elvedina Novalic. Die 33-Jährige blickt aus ihrem Wohnzimmer der Straße "Am Stadion" auf das Gelände und zeigt sich beunruhigt: "Wir haben drei Kinder, die oft am Stadion spielen oder mit der Leichtathletik-Abteilung der Lenneper TG dort trainieren. Ich hab' dabei kein gutes Gefühl mehr."

Gelassener sieht die Studentin Johanna Golla (22) die Situation: "So lange ich nicht genau weiß, was tatsächlich los ist, mache ich mir keine großen Sorgen." Ein "komisches Gefühl" beschleicht indes Antonio Papantuono, Geschäftsführer der Stein- und Fliesenfirma "Mediterran": "Aber was kann man als normaler Bürger schon tun? Vielleicht sollte ich einfach mal bei der Stadt nachfragen."

(RP)
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