Remscheid Baby-Buntfalke ist da — er heißt Herkules
Remscheid · Er wiegt 18 Gramm, mag Hühnerherzen und seine Mutter hat ihn verstoßen: Buntfalke Herkules hat in der Nacht zu Samstag das Licht der Welt erblickt. "Unser erster Zuchterfolg", freut sich Karsten Schossow, Mit-Inhaber der Falknerei Bergisch Land.
So süß ist der Buntfalke Herkules
Nun liegt Herkules bei wohligen 30 Grad in einem Brutkasten, wird sechsmal am Tag gefüttert und wächst zusehends. Doch noch ist nicht klar, ob der kleine Vogel überleben wird: "Die ersten Tage sind kritisch", sagt Falkner Schossow. Man sei aber guter Dinge, denn: "Er frisst gut und hat eine ordentliche Verdauung."
32 Tage lang hat Herkules' Mutter gebrütet. Ende April hatte sie drei Eier gelegt. Am Freitagabend pickte der kleine Falke die Schale seines Eis an. Gegen ein Uhr nachts hatte er sich ganz befreit — unter Aufsicht von Karsten Schossow und seiner Frau Carola. Da die Mutter die übrigen zwei Eier, aus denen nie ein Küken schlüpfte, aus dem Nest geworfen hat, wird Herkules zu seinem Schutz nun von Hand aufgezogen. Ist der Vogel einmal ausgewachsen, wiegt er etwa 100 Gramm. "Es ist die kleinste Falkenart der Welt", sagt Schossow.
26 Greifvögel gehören derzeit zur Falknerei, darunter Eulen, Bussarde, Geier und Adler. Schon in der dritten Saison bietet das Ehepaar fast täglich Vorführungen an. Gerne würden die Schossows sich noch ausgiebiger der Züchtung von Greifvögeln widmen, am liebsten in einem neu errichteten Greifvogelpark. Das rund 2000 Quadratmeter große Gelände haben sie schon — es fehlt nur noch die Genehmigung der Stadt.
Doch fast drei Jahre warten die Schossows nun schon auf eine Entscheidung von Politik und Verwaltung (die BM berichtete). Das Problem: Bei dem Gelände handelt es sich um Landschaftsschutzgebiet. Karsten Schossow hofft, dass sich in den nächsten Monaten etwas tun wird, die Politik habe Interesse signalisiert.
Buntfalke Herkules wird dann schon fliegen können — und seine Zieheltern wohl nur noch zur Fütterung besuchen.
