Ratingen Brücke stoppt Feuerwehr

Düsseldorf · Für den Pipeline-Bau wurde die Zufahrt zum Haus Kickenau verlegt. Die neue Anfahrt war der Feuerwehr bis gestern nicht bekannt. Und: Die Behelfsbrücke ist für Einsatzfahrzeuge nicht passierbar.

Für Feuerwehr-Einsatzleiter Jan-Hendrik Neumann war gestern bei der Anfahrt zum Haus Kickenau, das mitten im einst idyllischen Angertal liegt, plötzlich Schluss: Er hatte den üblichen Einsatzweg genommen und stand unvermittelt vor einem großen Loch: Das haben vor etwa zwei Wochen die Bagger gerissen, die die Verlegung der CO-Pipeline vorbereiten. Offenbar hatte es der Einrichter der Baustelle versäumt, den neuen Anfahrtsweg der Stadt mitzuteilen. Aber auch über die eingerichtete Notbrücke ist der Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert für größere Einsatzfahrzeuge nicht zu erreichen.

Helmut Gansen, ehemaliger Wehrchef, läuft trotz der Schneise der Verwüstung, die sich mittlerweile durch das Naturschutzgebiet zieht, regelmäßig am Haus Kickenau vorbei. Beim Anblick der Behelfsbrücke zum Hof von Georg Frohnhoff kamen sofort Zweifel auf: "Ob da eine Drehleiter drüber passt?" Er schlug Alarm, der neue Wehrchef René Schubert reagierte sofort und ließ den B-Dienst ausrücken. Neumann hatte auch seine Zweifel: Die 2,50 Meter breite Brücke sei nicht das Problem, sie reiche aus. Doch der Wendekreis davor sei zu eng: Eine Drehleiter komme dort definitiv nicht herum. "Ich würde alle Fahrzeuge im Ernstfall vor der Brücke stehen lassen", sagte Neumann. Bis zum Haus Kickenau sind es etwa 60 Meter. Frohnhoff selbst kam am Sonntag, als er mit dem Pferdehänger zum Bauernmarkt in die City fahren wollte, nicht ohne Trecker-Hilfe über die Behelfsbrücke.

Neumann ließ sofort im Einsatzleitrechner die Anfahrt ändern und informierte das Bauordnungsamt. Georg Frohnhoff sorgt sich indes vor allem um die Natur: Es sei "brutal", wie man dort vorgehe. Kleinere Bäume würden umgehauen, selbst jene Bäume, die vor Beginn der Arbeiten mit Holz ummantelt worden seien, seien vor dem Fällen nicht sicher.

Wegen der vielen Einsprüche würde mittlerweile an vielen Stellen gearbeitet. Entsprechend sehen die Wege aus.

Und nicht alle schaffen die Durchfahrt. Montag hingen drei Fahrzeuge hinter einem steckengebliebenen Lastwagen fest. Frohnhoff half mit seinem Trecker.

(RP)
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