Radevormwald Honsberger laden an die gedeckte Tafel

Radevormwald · Die Dorfgemeinschaft begrüßte viele Gäste an mehr als 15 Tischen entlang des Talsperrenwegs. Die Resonanz war riesig.

 Zum Stadtjubiläum "700 Jahre Radevormwald" starteten auch die Honsberger eine große Aktion. Die Tafel zog sich bis zum Vereinsheim am unteren Talsperrenweg.

Zum Stadtjubiläum "700 Jahre Radevormwald" starteten auch die Honsberger eine große Aktion. Die Tafel zog sich bis zum Vereinsheim am unteren Talsperrenweg.

Foto: Michael Schütz

Große Tische und Biertische reihten sich am Sonntag in Honsberg aneinander, als die Dorfgemeinschaft zu einer "Langen Tafel" zu, Stadtjubiläum "700 Jahre Radevormwald" an den Talsperrenweg lud. Die Straße, die zum Haus der Dorfgemeinschaft führt, verwandelte sich mit Hilfe vieler Nachbarn in einen Biergarten, durch den sich nicht nur Honsberger, sondern Gäste aus ganz Rade schlemmten.

Unter der Regie von Nicole Konrad, zweite Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, hatten die Honsberger die "Lange Tafel" auf die Beine gestellt und eine würdige Alternative für die zweite Jazz-Matinee gefunden. "Die Resonanz ist überwältigend. Wir haben am Morgen alle Tische, Stühle und Sonnenschirme aufgebaut, angefangen zu kochen und die Getränke kalt gestellt. Alles, selbst das Wetter, läuft nach Plan", sagte Konrad.

Vom Nachmittag bis in die Abendstunden war auf dem Talsperrenweg einiges los. Die Gäste probierten die frisch zubereiteten Gerichte wie Fisch in verschiedenen Variationen oder auch Süßes und konnten freiwillig einen kleinen Betrag für einen guten Zweck spenden. Gekostet hat die Verkostung an der "Langen Tafel" nichts. Die Honsberger luden alle Gäste zum Stadtjubiläum ein. Angelika Maier lockte viele Gäste mit ihrem gesunden Wassermelonen-Igel und einer Vielzahl französischer Gerichte. "Es gibt Chirol aus Frankreich und eine hausgemachte Appenzeller-Quiche", gab sie der Laufkundschaft eine Tour durch ihr Angebot. Sie wohnt seit 25 Jahren in Honsberg und stand der "Langen Tafel" zuerst skeptisch gegenüber. "Ich wusste nicht, ob der Plan aufgeht, aber jetzt bin ich überzeugt. Die Stimmung ist toll, und so viel Leben war auf dem Talsperrenweg wohl noch nie", sagte sie.

Begeistert von den vielen Besuchern war auch die Hunderunde Honsberg. Auch der Zusammenschluss einiger Hundebesitzer, die gemeinsame Spaziergänge planen und sich gegenseitig unterstützen, hatte sich ins Zeug gelegt. An dem Tisch von Claudia Jung und den anderen Hundefreunden gab es allerlei Häppchen, Kuchen, Currywurst und Salate. "Für uns war es sofort klar, dass wir uns beteiligen. Wir lieben unser Dorf und wollen die Dorfgemeinschaft unterstützen. Dass so viele Menschen kommen, habe ich vorher nicht gedacht", sagte Jung.

Großes Engagement zeigte auch Bettina Neumann. Die Musikerin wohnt in Honsberg und hatte das "Tafelquartett" zusammengetrommelt. Sie musizierte mit der Unterstützung von drei Freundinnen auf dem Talsperrenweg. Die Streicher ließen klassische, aber auch moderne und lateinamerikanische Stücke erklingen. "Eigentlich spielen die vier im Sinfonieorchester Wermelskirchen, aber heute eben in Honsberg", sagte der Mann der Musikerin, Michael Neumann.

Für die Beschäftigung der kleinen Besucher war am Anfang der "Langen Tafel" eine Hüpfburg aufgebaut und mitten im Trubel ein Basteltisch, den die Schülerin Adriana Hausmann organisierte. "Wir malen Mandalas, gestalten Buttons und haben Zaubersand zum Spielen hier", sagte die 13-Jährige. Im Haus der Dorfgemeinschaft Honsberg war neben der Bergischen Kaffeetafel eine große Ausstellung über die Geschichte des Dorfes aufgebaut. Gitta Scheider hat die vielen Exponate, Bilder und Schriftsätze über Feierlichkeiten, Baustellen und andere Ereignisse des Dorfes aus dem Haushalt ihrer Eltern zusammengestellt und für die Ausstellung aufbereitet. Die alten Dokumente und Landkarten erregten besonders viel Aufmerksamkeit.

(trei)
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