Neuss Neusser loben den Weihnachtsmarkt

Neuss · Die Budenstadt auf dem Münsterplatz ist seit Mittwoch geöffnet. Vielen Gästen fällt vor allem die neue Lichtsetzung auf.

Impressionen vom Neusser Weihnachtsmarkt 2012
11 Bilder

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Einige konnten es offenbar gar nicht abwarten: Gegen 1.20 Uhr in der Nacht zum Mittwoch versuchten unbekannte Ganoven, die Tür eines Weihnachtsmarktstandes auf dem Münsterplatz zu knacken. Ein Wachmann bemerkte sie — und das Duo gab Fersengeld, verschwand Richtung Stadthalle. Dabei hätten beide nur noch zehn Stunden warten müssen, um ganz regulär einkaufen zu können. Denn seit Mittwoch ist der Neusser Weihnachtsmarkt geöffnet. Einen Tag früher als in vergangenen Jahren.

Sechs Jahre richtet Josef Kremer, Schausteller aus Holzheim, den Markt schon aus. Als er um 17 Uhr vor vielen geladenen Gästen das Markttreiben offiziell eröffnete, tat er das nicht ohne Stolz: "Der Weihnachtsmarkt ist ein Markenzeichen geworden, das Kaufkraft und Bekanntheitsgrad von Neuss fördert." Er dankte "allen, die mich mit positiver oder negativer Kritik und konstruktiver Zusammenarbeit zu einem hoffentlich wieder erfreulichen Ergebnis geführt haben." Dann schwieg der 53-Jährige und überließ es den vielen Gästen, sich selbst davon zu überzeugen — ob der Markt erfreulich, also gelungen ist.

Helene Urbanek, Anja Albrecht, Christa Schiffer und Sylvia Weyers hätten das am Mittwoch so unterschrieben. "Es ist sehr, sehr schön hier", sprach Albrecht für alle vier Freundinnen, die sich seit den Kindergartentagen ihres eigenen Nachwuchses kennen ("Das ist jetzt auch schon etwas her.") und sich am Mittwochabend gezielt verabredet hatten. Sie sahen sich in dem Winkel der mittelalterlich wirkenden Marktstände am Münster um, wo ein Geschichtenzähler einige Gäste, die dort dem "Bauerntrunk" zusprachen, mit einem Märchen überraschte.

Eine Bude mehr als im Vorjahr hat Kremer in diesem Jahr aufgestellt, und drei zusätzliche Stehtische. Etwas enger ist es dadurch vielleicht geworden, aber das monierte niemand. Im Gegenteil. "Schön und zusammenhängend angeordnet", lobte vielmehr Sonja Sievers den Eindruck. Ihr wie vielen anderen gefällt die Illuminierung der Bäume auf dem Münsterplatz. Sie strahlen nicht mehr nur im Glanz der Lichterketten, sondern werden auch von unten her in unterschiedlichen Farbtönen angeleuchtet. Ein neuer Einfall des Marktmachers — und einer, dem das Publikum offenbar Beifall zollt. "Wir Schausteller hören, was bei den Leuten ankommt", sagt Kremers. Und hält sich daran.

Unter den Ständen sorgte vor allem der von Monika Traber für Gesprächsstoff. Die ehemalige Artistin breitet in der Auslage ihrer Bude ein Sortiment aus, das eher an eine Werkstatt erinnert, wo Werkzeuge und Ersatzteile vor sich hin rosten. Doch der Rost ist Kakaostaub — und der Werkstoff Schokolade. Kremer war selbst ganz begeistert, als er das sah. Und nur deshalb ist Traber nach Neuss gekommen.

Kremer, so hatte der stellvertretende Bürgermeister Thomas Nickel in seiner Eröffnungsansprache betont, ist mit Herz bei der Sache und in positivem Sinne verrückt: "Er sinnt immer, was er noch besser machen kann." Dass Kremers Marktlizenz noch einmal verlängert wird, glaubt Nickel sicher: "Weil er ja noch so viele Ideen für uns hat."

(NGZ/ac/url/top)
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