Mannschaft und Personal stellt der Zug Stadtmitte Löschzug Furth: Gründung im Provisorium

Mannschaft und Personal stellt der Zug Stadtmitte · "Eine Feuerwehr kann man nicht einfach aufmachen", weiß Stadtbrandmeister Roland Wirth, doch genau das hat die Freiwillige Feuerwehr Neuss jetzt in der Nordstadt vor. Freitag schlägt die Geburtsstunde für den Löschzug Furth. Rückgrat dieser neuen Einheit im Stadtgebiet sind 20 Männer und Frauen aus der Nordstadt, die, fix und fertig ausgebildet, bis jetzt im Löschzug Mitte aktiv waren. In der Feuerwache am Hammfelddamm wird das erste Fahrzeug für den Löschzug mit der Kennziffer 19 noch hergerichtet. Vom nächsten Montag an tut er in der Nordstadt Dienst. NGZ-Foto: A. Woitschützke -->

"Eine Feuerwehr kann man nicht einfach aufmachen", weiß Stadtbrandmeister Roland Wirth, doch genau das hat die Freiwillige Feuerwehr Neuss jetzt in der Nordstadt vor. Freitag schlägt die Geburtsstunde für den Löschzug Furth. Rückgrat dieser neuen Einheit im Stadtgebiet sind 20 Männer und Frauen aus der Nordstadt, die, fix und fertig ausgebildet, bis jetzt im Löschzug Mitte aktiv waren. In der Feuerwache am Hammfelddamm wird das erste Fahrzeug für den Löschzug mit der Kennziffer 19 noch hergerichtet. Vom nächsten Montag an tut er in der Nordstadt Dienst. NGZ-Foto: A. Woitschützke -->

Ihre Versetzung zum neuen Löschzug haben sie von der Wehrführung schon erhalten. Sie gilt ab Samstag, 13. April. Tags zuvor werden sie aus dem Löschzug Mitte entlassen. Entlassen in ein Provisorium. Die Gründung des Löschzuges bezeichnet Stadtbrandmeister Wirth als einmaligen Vorgang. Einmalig in der Tat, denn die anderen Züge in Neuss, die zum Teil bis zur kommunalen Neugliederung 1975 als eigenständige Wehren geführt wurden, sind zwischen 75 und 100 Jahre alt. Historisch gewachsen, haben sie alle nicht nur eigene Traditionen herausgebildet, sondern auch einen Stamm qualifizierten Personals. Dieses Personal für den Löschzug Furth erst anzuwerben und auszubilden würde Jahre in Anspruch nehmen, betont Wirth.

Deshalb hat er den Löschzug Stadtmitte "zur Ader gelassen". Eine Schwächung wird dieser dadurch nicht erleiden. Im Gegenteil. Die Ausrückordnung der Feuerwehr sieht vor, dass mit dem Einsatzbeginn für die hauptamtlichen Kräfte immer auch die drei Züge der freiwilligen Wehr alarmiert werden, die dem Brandort am nächsten liegen. Bei Bränden in der Stadt waren das die Züge Stadtmitte, Holzheim und Grimlinghausen. Einer davon wird demnächst daheim bleiben können, denn der Zug Furth eröffnet eine weitere Möglichkeit. Dessen Feuerwehrleute sind schneller im Einsatz als bisher, weil sie nicht erst den Weg zur Wache am Hammfelddamm bewältigen müssen. Das führte in der Vergangenheit auch schon mal dazu, dass bei ihrem Eintreffen die Wagenhalle bereits leer war, sie nicht zum Einsatz kommen konnten. Das aber wollen sie, wie Wirth aus Gesprächen mit den Nordstädtern weiß.

"Die Motivation ist gut." Sie zu erhalten, habe höchste Priorität. Dazu gehört auch eine "ordentliche" Wache. Die ist noch nicht in Sicht. Neben der Rettungswache der Malteser an der Venloer Straße (Nähe Nordstadthalle) werden am Freitag zunächst einmal zwei Container als Feuerwehr-Domizil aufgestellt. Ein Umkleide- und ein Aufenthaltsraum. Die Wagen stehen unter freiem Himmel daneben. Einen Zaun drumherum oder ein Dach oben drüber hat Wirth abgelehnt. Dieser "Zustand" soll sich nämlich gar nicht erst verfestigen. "Ich möchte die Container bis November wieder weg haben", gibt er seinen Zeitplan preis. Mit dem ersten Frost will er den neuen Löschzug gerne zum Beispiel bei einem Industriebetrieb untergebracht sehen. Wo eine Halle - oder ein Teil davon - für die Fahrzeuge zur Verfügung steht, wo Ausbildung möglich ist, wo das Material gepflegt werden kann. Denn eine eigene Feuerwache im Norden wird es so schnell nicht geben, obwohl die Nordstadt der größte Neusser Ortsteil ist. Erst sind Grefrath und Uedesheim an der Reihe.

Wie das Personal, so kommt auch das Gerät für die Furth vom Löschzug Mitte. Als erstes Fahrzeug wird ein Mannschaftstransporter verlegt. Er wird gerade auf die Bedürfnisse dieses Zuges zugeschnitten und zum Beispiel im Tausch gegen die zweite Pumpe mit Spreizer und Schere für technische Hilfeleistungen aufgerüstet. Löschfahrzeug und zweiter Mannschaftswagen sollen den Fuhrpark bis Ende Mai vorerst vervollständigen. In zwei Jahren soll erstmals überprüft werden, on der Löschzug mit der Kennziffer 19 alle Erwartungen erfüllen kann. Der Stadtbrandmeister zweifelt daran nicht. Sonst, so der Experte, müsste überlegt werden, den Anteil der hauptamtlichen Kräfte für Neuss aufzustocken. Christoph Kleinau

(NGZ)
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