Neuss Kunst und Krempel

Neuss · Neuss Ulrike Ulff war Sonntag Morgen schon in aller Herrgottsfrühe in der Innenstadt anzutreffen.

Kein Wunder, denn sie gehörte mit ihrer Familie zu den unzähligen Trödlern, die entlang des Hauptstraßenzuges, am Markt und auf der Neustraße ein buntes Sammelsurium gebrauchter, aber nichts desto weniger oft noch brauchbarer Gegenstände feilboten.

Schon seit 25 Jahren ist Ulrike Ulff mit ihrer Familie beim Muttertags-Trödelmarkt mit einem Stand vertreten.

"Es lohnt sich", plauderte die 33-Jährige munter, die sich unter den Arkaden in Nachbarschaft zu "Ringes am Rathaus" einen Platz gesichert hatte.

Während vor seiner Haustür schon gehandelt und gefeilscht wurde, stärkte sich Peter Ringes noch mit einer Tasse Kaffee, bevor er sich in der Küche auf den Muttertagsansturm vorbereitete.

Denn es ist immer noch guter Brauch: Wenigstens einmal im Jahr soll sich "Mami" nach allen Regeln der Kunst verwöhnen lassen dürfen.

Bevor die Schnäppchen- und Trophäenjäger an der endlosen Abfolge der Trödelstände entlang bummelten, hatten andere ihren Einkauf schon getätigt.

Ulrike Ulff erwähnte im Gespräch mit der Neuß-Grevenbroicher Zeitung die Händler, die oft schon dann zur Stelle sind, wenn die ersten Kisten und Kartons ausgepackt werden.

Da mag unter vermeintlichem Nippes manche Kostbarkeit verborgen liegen. Doch was die Händler nicht interessiert, lässt anderer Leute Herzen trotzdem höher schlagen.

Ob Taschen, Bücher, Bilderrahmen, Gläser, Töpfe, Kannen, Geschirr, Kleidung, Uhren, Schallplatten und Spielzeug - es ist schon erstaunlich, was Keller und Söller an Nützlichem, Kitschigem und Kuriosem hergeben.

Erstaunlich auch: Fast alles findet einen Käufer.

Auch wenn sich beim ersten Blick viele Stände glichen - zu entdecken gab es immer etwas.

"Der Mittelteil eines Tryptichons", ließ sich beispielsweise Pfarrer Hermann Schenk in die Karten schauen.

(NGZ)
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