Neuss Kreisel für Erschließungszwecke

Neuss · Uedesheim Die Nachbarn von der Straße Am Fuchsberg haben ihn gewollt, den neuen Kreisverkehr. So sehr, dass sie der Stadt sogar angeboten haben, sich an den Planungskosten zu beteiligen. "Das durften wir nicht annehmen", erklärt der Leiter des Tiefbauamtes, Joachim Schoenbeck.

Gebaut wird er trotzdem, denn auch die Stadt will den Kreisel. Erstens, um die unfallträchtige Kreuzung Am Fuchsberg/Tucherstraße/Am Blankenwasser zu entschärfen. In den drei Jahren bis Juli 2005 kamen dort bei 16 schweren Unfällen - die leichten wurden nicht gezählt - neun Personen zu Schaden.

Zweitens ist der Kreisverkehr und die durch ihn vereinfachte Anbindung ein echtes Plus im Wettbewerb um Firmen, die sich vor allem im künftigen Gewerbegebiet "Tucherstraße West" noch ansiedeln können und auch sollen. Deshalb baut die Stadt und zahlt 300 000 Euro dafür - obwohl die Tucherstraße Kreisstraße ist und der Rhein-Kreis künftig für die Mittelinsel mit 22 Metern Durchmesser "Unterhalt" zahlen muss.

Die Arbeiten kommen flott voran. Seit einer Woche wird an der ersten Hälfte des Kreisels gearbeitet, und Schoenbeck sowie Planungsdezernent Stefan Pfitzer kamen am Donnerstag beim Vor-Ort-Termin zu der Überzeugung: "Das sieht mehr als gut aus."

Wobei die erste Hälfte die einfachere ist, wie Bauleiter Jörg Arndt von der Firma Wurzel einschränkend erklärte. Dazu trägt auch bei, dass die Bauverwaltung schon im Oktober umfangreiche Vorarbeiten erledigen ließ. Sämtliche Versorgungsleitungen wurden aus der Fahrbahn herausgenommen und ein Schutzbauwerk für eine Wassertransportleitung hergestellt.

Das vereinfacht in der Zukunft notwendig werdende Wartungs- und Erneuerungsarbeiten. Vor allem kommt den Arbeitern zugute, das die Einmündung Am Blankenwasser komplett gesperrt werden kann.

Phase zwei, die in etwa drei Wochen beginnt, ist nach Schoenbecks Darstellung die schlimmste. Dann ist die Zufahrt zur Straße Am Fuchsberg nur über Hilfsfahrbahnen sicherzustellen. Linksabbieger von der Tucherstraße aus werden gar bis zum Kreisverkehr Allerheiligen geführt, um auf dem Rückweg von dort als Rechtsabbieger ins Gewerbegebiet zu kommen.

Auch diese Bauphase wird sich über vier Wochen erstrecken. In den weiteren Wochen bis zum geplanten Fertigstellungstermin Ende Juli ist der Kreisverkehr, dessen Innenfahrbahn mit 6,50 Metern Breite auch Lastwagen keine Probleme macht, voll zu nutzen.

Dann geht es "nur" noch um den Ausbau von Geh- und Radwegen auf beiden Seiten. Schlusspunkt ist der Ausbau der Mittelinsel, die bis zu einer Höhe von 1,50 Metern über Fahrbahnniveau angeschüttet wird.
(-nau)

(NGZ)
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