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Neuss Einmalig: Riesenrad auf Further Kirmes

Neuss · Die Sebastianusschützen feiern 150 Jahre Schützentradition auf der Furth. Die Schausteller steuern zu diesem Fest und Anlass einen besonders schönen Kirmesplatz bei, auf dem ein Riesenrad in jeder Hinsicht herausragend ist.

 Kirmesplaner Ralf Weyers (r.) war stolz, Präses Hans-Günter Korr, Schützenpräsident Jochen Hennen und Schützenkönig Torsten Klein mit dem Riesenrad eine einmalige Attraktion auf der Further Kirmes präsentieren zu können.

Kirmesplaner Ralf Weyers (r.) war stolz, Präses Hans-Günter Korr, Schützenpräsident Jochen Hennen und Schützenkönig Torsten Klein mit dem Riesenrad eine einmalige Attraktion auf der Further Kirmes präsentieren zu können.

Foto: A. Woi

Auf Facebook ist das Riesenrad schon ein Hit. Aus allen Richtungen wurde das 50 Meter hohe Fahrgeschäft, das sich derzeit über dem Further Kirmesplatz erhebt, schon fotografiert und gepostet, dabei gehörten solche Aufnahmen eigentlich auch ins Stadtarchiv. Denn für Kirmesarchitekt Ralf Weyers steht fest: Ein Riesenrad auf diesem Platz, aufgestellt aus Anlass von 150 Jahren Schützentradition, gab es zum ersten und wohl auch zum letzten Mal. "Logistisch ist das kaum zu bewältigen", sagte er gestern, als Komitee und geladene Gäste den Kirmesplatz in Augenschein nahmen, bevor dieser heute um 17 Uhr mit dem Fassanstich eröffnet wird.

Weyers ist aktuell der Kirmesexperte im Neusser Ordnungsamt schlechthin - und tut auch was dafür, wie Josef Kremer vom Neusser Schaustellerverband anerkennend feststellt. Auf vielen Plätzen in der Bundesrepublik ist er unterwegs und mit vielen Schaustellern per Du. Von beidem profitieren jetzt die Further Kirmesgänger. Auf einem dieser Besuche entdeckte Weyers nämlich das "Chalet de Chocolat", das er für die erste große Kirmes in Neuss ködern konnte. "Ein ausgefallenes Süßwarengeschäft, in dem Schokolade selbst hergestellt wird ", erklärt er. Für ihn war "schon der Aufbau ein Erlebnis", fügt er mit Blick auf die Wagentechnik hinzu.

Noch wichtiger aber war das Weyers-Netzwerk, als vergangenen Freitag der Besitzer der Geisterbahn "Zombie" absagen musste. Der TÜV hatte der Weltneuheit, die da in Neuss gezeigt werden sollte, noch nicht seinen Segen gegeben. Montagfrüh hängte sich Weyers ans Telefon, mittags hatte er Ersatz gefunden: Das Laufgeschäft "Happy Family", das eigentlich über Pfingsten auf einer Nordseeinsel stehen sollte, wurde nach Neuss umgeleitet. Dass es dort am Dienstag auch ankam, hat wiederum mit der Solidarität der Schausteller zu tun. Weyers fand gleich Gehör, als er um Zugmaschinen und Fahrer bat, die das Gerät auch abholten.

Vielleicht liegt es auch nicht nur an der als recht umsatzstark geltenden Further Kirmes, dass über Weyers Schreibtisch in diesem Jahr 260 Bewerbungen gingen - so viele wie seit Jahren nicht mehr und, wie der Kirmesplaner betont, "ganz gegen den Bundestrend". Von diesen Bewerbungen konnten er und sein Team nur 89 befriedigen.

Bemerkenswerter als die Tatsache, dass die Zahl der Schausteller aus dem Rhein-Kreis auf elf angewachsen ist, ist vielmehr die wachsende Zahl von Bewerbungen aus Bremen. Vier bekamen von Weyers die Zulassung. Dass sie die weiteste Anfahrt aller Schausteller auf sich genommen haben, wertet er als Zeichen, dass "die Further Kirmes funktioniert und überregional Beachtung findet". Er persönlich wertet die Anwesenheit der Bremer auch als Adelsbrief, denn: "Für mich ist der Bremer Freimarkt die schönste Kirmes in Deutschland." Und Weyers muss es wissen.

Nach einer Aufbauwoche voller Überraschungen freut er sich nun auf sein persönliches Highlight: Wenn die 35.000 Birnchen das Riesenrad abends in Licht tauchen.

(-nau)
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