Nettetal Hauptschule bleibt bestehen

Nettetal · In Lobberich machen Gerüchte die Runde, die Hauptschule werde im nächsten Jahr geschlossen. Schulleiter Hans-Leo Windeln reagiert empört. Die Schule habe Bestandsschutz, und es gebe keine Absicht, sie zu schließen.

Vollkommen aus der Luft gegriffen sind nach Angaben von Hans-Leo Windeln Gerüchte, nach denen die Hauptschule in Lobberich am Ende des Schuljahres 2011/12 schließt. "Wer so etwas erzählt, steht wirklich außerhalb jeglicher Realität und hat auch keine Ahnung", sagt Windeln gestern erbost. Auch die Stadt Nettetal als Schulträgerin und der Kreis Viersen als untere staatliche Schulaufsicht dementierten das Gerücht nachdrücklich.

In Elternkreisen macht offensichtlich die Behauptung die Runde, die Schule sei dabei sich abzuwickeln. Es gebe sehr viele Unterrichtsausfälle, die Zahl der Schüler sinke auch immer mehr. Angeblich war in der Schule nach Beschwerden darüber erklärt worden, die Eltern müssten sich darauf einrichten, dass die Hauptschule im kommenden Jahr schließen werde.

Eine Frechheit

"Das alles ist unwahr und eine Frechheit", stellte Windeln gestern fest. Es gebe krankheitsbedingte Ausfälle im Kollegium, die nicht alle aufzufangen seien. "Vergangene Woche waren fünf Kollegen an einem Tag krank. Da kann es schon vorkommen, dass Kinder nach Hause geschickt werden. Aber wir informieren die Eltern, die Kinder bekommen auch Aufgaben für zu Hause mit", sagte er. Ihm und seiner Konrektorin seien aber weder Beschwerden von Eltern über Unterrichtsausfälle noch ernst zu nehmende Beratungen über den Bestand der Schule bekannt.

Im Gegenteil. Windeln geht mit Ablauf des Schuljahres am 22. Juli in den Ruhestand. Seine Schulleiterstelle wird ausgeschrieben, das wisse er definitiv. Möglicherweise könne sie sogar besetzt werden — es gibt zahlreiche Schulen im Kreis Viersen, deren Leiterstellen mangels Bewerbungen nicht besetzt werden können.

Aber nach Schließung einiger Hauptschulen in der Region seien deren bisherige Leiter unterbeschäftigt. Die Bezirksregierung kann betreffende Lehrer auffordern, sich für die Stelle in Lobberich zu bewerben. Kandidaten können sich im Rahmen des Dienstrechts einer Aufforderung nicht folgenlos entziehen. Man kann ihnen das weiterlaufende Schulleitergehalt beispielsweise kürzen.

Windeln ärgert sich darüber, wie die Diskussion um den Fortbestand von Schulen und Änderungen in der Schullandschaft geführt werden. Es dränge sich ein Vergleich aus dem Sport auf: "Mehrere Mannschaften stehen gleichzeitig auf dem Spielfeld und spielen ohne Schiedsrichter auf sieben Tore. Da fällt zwar mitunter ein Tor, aber kaum einer merkt, dass er ins eigene Netz getroffen hat."

Auch der Kreis Viersen dementiert Gerüchte über die Schließung. Dezernent Ingo Schabrich ließ ausrichten, dazu gebe es überhaupt keinen Anlass, dies werde auch nicht diskutiert. Auch die Stadt Nettetal hat keine Anhaltspunkte, die dem Gerücht eine Grundlage gäben. Pressesprecher David Lüngen wies darauf hin, dass über die Zukunft der Schulen in Nettetal beraten werde. Von einer Schließung sei keine Rede. FRAGE DES TAGES

(RP)
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