Tennis Trotz Sparzwang: weiter Tennis auf Top-Niveau

Wenn's ums Geld geht, spart die Kasse. Die Sparkasse Niederrhein, langjährig im hiesigen Spitzensport als finanzieller Protagonist engagiert, schnallt den Gürtel enger. Ab dem kommenden Jahr ist davon auch der Tennis-Bundesligist TC Moers 08 betroffen.

Tennis: Trotz Sparzwang: weiter Tennis auf Top-Niveau
Foto: AP, AP

Schweißperlen sind nicht auf der Stirn von 08-Manager Stefan Hofmann zu sehen, Sorgenfalten freilich allemal. Immerhin sorgt der um rund zwei Drittel gekürzte Zuschuss des Geldinstituts für ein unübersehbares Loch in der Kasse des Bundesligisten, das es baldigst zu stopfen gilt.

"Beim derzeitigen Stand der Dinge müssten wir im kommenden Jahr mit einem Etat rechnen, der rund 30 Prozent niedriger ausfällt als in diesem Sommer", rechnet Hofmann vor, gleichzeitig aber versichernd: "Es wird auch in den kommenden Jahren Bundesliga-Tennis in Moers geben!"

Nur: Ob das Spiel mit der gelben Filzkugel dann lediglich in der "Light-Version" zu sehen sein wird, muss sich noch zeigen. "Vom verringerten Etat wird vorrangig das Bundesliga-Team betroffen sein", erläutert der Manager. "Es wäre falsch, etwa im Nachwuchsbereich zu kürzen", sagt Hofmann, auf den nun genügend Arbeit wartet. "Wir werden natürlich versuchen, die Lücke mit Hilfe anderer Sponsoren zu stopfen."

Wobei der Rückzug der Sparkasse auch Chancen eröffnet. "Jetzt bietet sich natürlich die Möglichkeit, mit Instituten zu sprechen, deren Stuhl in den vergangenen Jahren durch die Sparkasse besetzt war", erklärt Hofmann optimistisch.

In die Karten spielt ihm dabei auch der Deutsche Tennisbund, der den Meldeschluss der künftig acht Bundesligisten nicht mehr, wie in den Vorjahren, in den Dezember, sondern erstmals auf den 15. März festgelegt hat. Das bietet Spielraum und lässt dem Verein sowie seinen Verantwortlichen mehr Luft und auch Zeit für die so wichtigen und nötigen Gespräche hinter den Kulissen.

Vielleicht gegen den Abstieg

Vor dem Vorhang deutet sich derweil an, dass sich der Gedanke an teure neue Spielerinnen verbietet. "Es wird wohl kaum spektakuläre Neuzugänge geben", sagt Hofmann. Allerdings ist er davon überzeugt, dass der Kader der abgelaufenen Saison, die ja immerhin mit dem dritten Tabellenrang endete, weitgehend gehalten und auch finanziert werden kann.

Dass der Club vor einer schwierigen Saison steht, mag er nicht abstreiten. "Wenn es uns nicht gelingt, den Etat aufzustocken, dann könnte es für uns um den Klassenerhalt gehen", prophezeit Hofmann.

Anderen freilich drückt die Wirtschaftskrise noch mehr die Luft ab. Ausgerechnet der Deutsche Meister TC Zamek Benrath muss befürchten, dass sich sein Namensgeber und Hauptsponsor gänzlich zurück ziehen wird. "Wenn wir im Moment bei 70 Prozent sind, dann steht Benrath zurzeit nur bei 20 Prozent", will Hofmann wissen.

(RP)
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