Moers Niag hat Bedenken gegen Tempo-30-Versuch

Moers · Überraschung gestern im Planungsausschuss: Die Verwaltung hat einen eigenen Vorschlag zurückgezogen, der die Einführung mehrerer Tempo-30-Versuchszonen in Moers vorsieht. Das Nahverkehrsunternehmen Niag hatte schwerwiegende Bedenken gegen das Projekt erhoben. Diese will die Verwaltung prüfen und in der nächsten Ausschusssitzung ein neues Papier vorlegen.

Nach den ursprünglichen Plänen hätte der Tempo-30-Bereich auf der Lintforter Straße in Repelen von der Allmendestraße bis zum Ortseingang an der Kamper Straße ausgedehnt werden sollen. In Kapellen wären die Bahnhofstraße und die Bendmannstraße betroffen, im Innenstadtbereich die Filder- die Diegardt- und die Augustastraße. Zudem gab Wünsche von Ausschussmitgliedern, weitere Bereiche wie etwa die Essenberger Straße in den einjährigen Versuch aufzunehmen.

Die Befürworter des Projekts erhoffen sich unter anderem eine Reduzierung des Lärms, eine Erhöhung der Verkehrssicherheit und eine Förderung des Radverkehrs.

Für den öffentlichen Personennahverkehr hätte ein solcher Eingriff allerdings gravierende Folgen, verdeutlichte gestern Niag-Sprecherin Beate Kronen. Durch die niedrigeren Geschwindigkeiten würden Lenk und Ruhezeiten überschritten, so dass die Niag gezwungen wäre, zusätzliche Fahrzeuge einzusetzen. "Das wäre mit erheblichen Mehrkosten verbunden", sagte Kronen. Alternativ könnte der Auftraggeber, der Kreis Wesel, sich dazu entscheiden, den Service einzuschränken. Laut Kronen würde der Versuch nicht nur den Busverkehr auf den vorgesehenen Strecken treffen, sondern in weiten Teilen des Netzes "bis hin nach Duisburg".

Die Niag-Sprecherin betonte, dass ihr Unternehmen diese Einwendungen wiederholt mündlich vorgetragen habe.

(RP)
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