Mönchengladbach Städtische Kliniken sparen viel Energie

Mönchengladbach · Der Wirtschaftskrise zum Trotz investieren die Städtischen Kliniken am Standort Elisabeth-Krankenhaus in den kommenden Monaten eine beachtliche Summe. "Wir werden knapp 3,7 Millionen Euro in die Optimierung der Energieversorgung investieren", erklärte gestern Hermann-Josef Wester vom Planungsbüro, welches die Federführung für das ehrgeizige Bauprojekt auf dem Krankenhaus-Gelände in Rheydt hat. In den nächsten Tagen wird bereits mit dem Bau von Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung auf etlichen Flachdächern von Gebäuden auf dem Areal begonnen. Als zweiter Schritt folgt zum Jahreswechsel der Aufbau weiterer Elemente der geplanten Drei-Komponenten-Anlage aus Solarenergie, Nutzung fossiler Brennstoffe und Kraft-Wärme-Kopplung. Damit wird künftig nicht nur der Strombedarf des Krankenhauses bis zu 80 Prozent des Bedarfs gedeckt werden, auch das benötigte Warmwasser soll aus Sonnenenergie gewonnen werden.

Jährlich 420 000 Euro einsparen

"Jedes Jahr werden wir hier rund 420 000 Euro an Energiekosten einsparen können", hat Diplom-Ingeninieur Wester ausgerechnet. Das bedeute auch, dass jährlich der Ausstoß von Kohlendioxid um 1500 Tonnen gesenkt wird. Sobald zudem eine von der NVV-Tochter NEW Re errichtete Biogasanlage in Betrieb ist, werde der CO²-Ausstoß sogar bis zu 2000 Tonnen pro Jahr abnehmen.

Solche verheißungsvollen Aussichten bei einem Projekt, das NRW-weit im Krankenhausbereich noch einzigartig ist, fördert das Land NRW großzügig. So kam Chista Thoben, NRW-Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie, gestern persönlich ins "Eli", um dem Krankenhausgeschäftsführer Horst Imdahl den Bewilligungsbescheid über annähernd 140 000 Euro zu überreichen.

"Ich bring' ja nicht mein Geld", sagte Frau Thoben, "aber solche Anlässe sind enorm wichtig, um Reklame fürs Energiesparen zu machen." Außerdem sei das Eli-Projekt, so die Ministerin, "eine absolute Premiere".

Noch "Zukunftsmusik" ist ein weiteres Energie-Projekt. So möchte das Krankenhaus künftig eine Anlage zur Kälteerzeugung einrichten. "Klimatisierung von Räumen kostet viermal so viel Energie wie Wärmeversorgung", erklärte dazu Projektplaner Wester.

(RP)
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