Erkrath Tore: Stadt unter Druck
Erkrath · Nachdem sie die Tore an der Regenbogenschule abgeflext hat, steht die Verwaltung im Fokus: Die Politik verlangt bis September eine kinderfreundliche Lösung, außerdem soll die Stadt für mögliche Schäden an den Geräten haften.
CDU, SPD, BmU, Grüne und die FDP verlangen von der Verwaltung der Stadt Erkrath eindringlich, dass sie bis spätestens September eine Lösung im Tore-Streit mit der Regenbogenschule findet. Nachdem Stadtmitarbeiter die Fußballtore abflexten und mitnahmen, ärgert die Politik vor allem, dass die Grundschulkinder gerade jetzt in den Sommerferien nicht mehr auf dem Schulhof spielen dürfen.
"Ich weiß nicht, was die Stadt bewegt hat, dies so schnell zu tun", sagt CDU-Fraktionschef Wolfgang Jöbges. Das Ziel aller Parteien: Die Verordnung, die das Spielen auf Schulhöfen nach Schulschluss untersagt, soll so verändert werden, dass dies möglich wird. "Wir wollen keine Prüfung der Verwaltung. Wir wollen im September definitiv eine Lösung", sagt Jöbges. Sein SPD-Kollege Detlef Ehlert erinnert an die beiden Bolzplätze in Hochdahl und Unterfeldhaus, die ebenfalls für Kinder geschlossen wurden. Das könne so nicht weitergehen.
Gewindeschrauben sind defekt
Hätte ein Abschrauben der Tore nicht genügt? Astrid Stermann vom Förderverein der Regenbogenschule kann nicht nachvollziehen, warum die am vergangenen Donnerstag in einer Blitzaktion abgebauten Tore abgeflext statt abgeschraubt wurden. "Dann wäre der Unterbau nicht beschädigt worden und wieder zu benutzen gewesen", sagt sie. Jetzt sind die in Beton gegossenen Gewindeschrauben, auf denen die Tor mit einer Mutter befestigt waren, defekt.
"Die Verankerung ist nicht mehr zu gebrauchen", sagt sie. Dass der Förderverein durch die Aktion der Verwaltung einiges Geld in den Sand gesetzt hat, ärgert die Mitglieder offenbar weniger als dass die Kinder auf ihr Spielgerät verzichten müssen. "Mit einem finanziellen Ausgleich durch die Stadt ist uns nicht geholfen. Wir wollen, dass unsere Kinder Ball spielen können", sagt Stermann.
Sollten die Tore beschädigt und Kosten für die Reparaturen notwendig sein, sehen die Politiker jedenfalls die Stadt in der Pflicht. "Es wäre nicht zu vermitteln, dass der Förderverein, der die Tore kauft und aufbaut, nun für die Reparatur und den Wiederaufbau bezahlen soll", sagt Grünen-Fraktionschef Reinhard Knitsch. FDP-Fraktionschefin Inge Berkenbusch sieht möglichen Klagen von Nachbarn, die sich dann über Kinderlärm beschweren, gelassen entgegen.
"Ich würde es darauf ankommen lassen." Die schweren Metall-Tore durch Rollen mobil zu machen — damit sie nachmittags abgebaut werden können — hält Astrid Stermann jedenfalls für keine gute Idee. "Die Tore sind schwer, die kann man nicht umrüsten." Sie könnten — auf Rollen gestellt — umkippen und Kinder verletzten. "Außerdem haben wir gar keinen Platz, wo wir sie außerhalb der Schulzeit hinstellen können." Mehr unter