Mettmann Stadt soll EC-Zahlung anbieten

Mettmann · Mettmann ist den Nachbarstädten voraus: Dort kann man schon seit längerem seine Gebühren in Standesamt und Bürgerbüro bargeldlos begleichen. In Erkrath und Wülfrath lässt der Fortschritt noch auf sich warten.

 Maike Krügel vom Mettmanner Bürgerbüro lässt eine Kundin ihren Personalausweis mit der EC-Karte bezahlen.

Maike Krügel vom Mettmanner Bürgerbüro lässt eine Kundin ihren Personalausweis mit der EC-Karte bezahlen.

Foto: Dietrich Janicki

Bargeldlos zahlen kann der Bürger heute fast überall — nur bei den Stadtkassen in Erkrath und Wülfrath noch nicht. Wer einen neuen biometrischen Reisepass beantragt hat oder sich zur Trauung anmeldet, muss Bares in der Tasche haben, mitunter sogar 100 Euro und mehr. In Erkrath sorgt das immer wieder für Beschwerden der Bürger. Deshalb wollen CDU und SPD jetzt auch in Erkrath das bargeldlose Kartenlese-Verfahren in der Stadtverwaltung einführen.

Parteien machen Druck

"Stellen Sie sich vor, Sie lesen morgens in der Zeitung, dass abends ihr Lieblingskabarettist in der Stadthalle auftritt, eilen zum Kulturamt, um vier Karten zu holen und sollen 100 Euro bezahlen. Uupps, so viel Geld haben Sie gar nicht dabei und natürlich auch nicht damit gerechnet, dass sie nicht mit der EC-Karte zahlen können", sagt Edeltraud van Venrooy (SPD), stellvertretende Bürgermeisterin. "Sowohl in den Bürgerbüros Hochdahl und Kaiserhof, im Kultur- und Schulverwaltungsamt einschließlich Jugendmusikschule, bei der Volkshochschule und auch im Technischen Dezernat halten wir das für nicht hinnehmbar", sagt SPD-Fraktionschef Detlef Ehlert.

Marc Hildebrand von der CDU Erkrath schlägt in die gleiche Kerbe: "Bereits vor einem halben Jahr haben wir im Rahmen einer Ratssitzung nachgefragt, ob innerhalb der Einrichtungen und Ämter der Verwaltung bargeldlose Zahlungsmethoden eingeführt werden können. Leider gibt es darauf bisher keine Antwort. Wann wird das bei den Ämtern der Stadtverwaltung Erkrath möglich sein?", will die CDU bis spätestens 6. September im Haupt- und Finanzausschuss wissen. Die Stadt Mettmann ist da den Nachbarstädten ein gutes Stück voraus. "Im Bürgerbüro und im Standesamt können alle Gebühren und Abgaben mit Scheckkarte bezahlt werden", sagt Michael Lietzow vom Presseamt in Mettmann. Wer also seine Hundesteuer nicht abbuchen lässt, kann bei Bedarf mal eben ins Rathaus rüberhuschen und sie problemlos mit Kärtchen begleichen. Allerdings gilt dieses Verfahren nicht bei Eintrittskarten für Theater oder Konzerte. "Die werden separat abgerechnet", sagt Lietzow.

Wülfrath ist in Sachen EC-Karten-Zahlung absolut nicht auf Höhe der Zeit. "Das war zwar mal ein Thema, ist aber nie realisiert worden und steht auch aktuell nicht an", sagt Franca Klippel, Pressesprecherin der Stadt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort