Erkrath Jecken zanken sich nicht mehr

Erkrath · Die beiden Alt-Erkrather Karnevalgesellschaften Die Letzten Hänger und die Große KG wollen enger zusammenarbeiten. In diesem Jahr gibt nur einen Hoppeditz. In Zukunft wäre sogar ein gemeinsamer Ball denkbar.

So richtig Streit hatten sie eigentlich nicht: Die Letzten Hänger und die Große Erkrather Karnevalsgesellschaft in Alt-Erkrath. Aber von Friede, Freude Eierkuchen konnte auch keine Rede sein. Dafür ist der Karneval manchmal ein viel zu ernstes Thema. Eher wie "Kölner und Düsseldorfer" wurde das Verhältnis der beiden Vereine beschrieben. Selbst wenn es keiner wahr haben will: Kölner und Düsseldorfer haben viele Gemeinsamkeiten. Und genau die Gemeinsamkeiten haben die Karnevalsvereine wieder entdeckt.

Frauenpower im Vorstand

"Bei uns hat sich viel geändert. Mit meiner Kollegin Birgit Winandy setzen wir jetzt auf Frauenpower im Vorstand", sagt Gabi Bunk, die seit ein paar Monaten im Vorstand der 85 Mitglieder starken "Letzten Hänger" mitarbeitet. Mit den Narren der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft hat Gabi Bunk überhaupt kein Problem. Denn deren zweiter Vorsitzender Wolfgang Scheurer war sogar früher selbst Mitglied bei den Letzten Hängern. Als er aber dort die Rolle des Hoppeditz übernehmen wollte, wurde das abgelehnt. Scheurer packte seine Sachen bei den Hängern und zog in Richtung Große Erkrather KG. Dort gab er in den vergangenen zwei Jahren medien- und publikumswirksam den Hoppeditz, der mitten unter der Markthalle mit großem TamTam aus einem echten Sarg springt. Währenddessen feierten die Letzten Hänger ihr eigenes Hoppeditz-Erwachen mit einer Party in der Postwirtschaft. In diesem Jahr gibt es aber nur noch einen Hoppeditz und der heißt Wolfgang Scheurer.

"Ich steige am 11.11 um genau 11.11 Uhr wieder aus meinem Sarg", sagt Wolfgang Scheurer. Für dieses Jahr hat er sich ein neues Kostüm nähen lassen, weil er in dem alten Ornat zu sehr gefroren hat. Schließlich dauert es eine Weile, bis er im Sarg liegend auf dem Anhänger eines Treckers wieder das Tageslicht sehen darf. Den Sarg hat er übrigens vom Bestattungshaus Heil geschenkt bekommen. "Theoretisch könnte ich selbst dort drin begraben werden", sagt Scheurer und lacht. Die Letzten Hänger unterstützen dieses Jahr noch nicht die Organisation des Hoppeditz-Erwachens, wollen aber im nächsten Jahr mit dabei sein. Gabi Bunk und Wolfgang Scheurer können sich sogar vorstellen, einen großen Ball in der Erkrather Stadthalle zu organisieren. Denn bislang feiern die Jecken immer getrennt. Die Hänger feiern den Klüngelball am 18. Februar, die Große möchte schon am 4. Februar in die Stadthalle bitten.

(RP)
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