Mettmann Datenbank soll Läden füllen

Mettmann · Die Stadt Mettmann plant eine Datenbank, in der Eigentümer Angaben zu leerstehende Gewerbeflächen machen. Suchende können sich so schnell einen Überblick über das Angebot verschaffen.

Die Zahl der leerstehenden Geschäftslokale und Büros in der Mettmanner Innenstadt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch erhöht. Besonders in der Poststraße, der Bismarckstraße und in der Oberstadt stehen Ladenlokale leer. Für die Besucher und Kunden der Innenstadt kein schönes Bild. Das Amt für Wirtschaftsförderung will nun gegensteuern. Die Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp und Birgit von Billerbeck wollen bis Ende des Jahres eine Datenbank erstellen, in der Leerstände aufgeführt sind. Auf der Internetseite der Stadt Mettmann steht dann eine Liste der verfügbaren Einzelhandelsflächen, Büro- und Praxisräume, Hallen- und Lagerflächen sowie Grundstücke. Die Datenbank ist kostenfrei für Anbieter und Suchende und soll keine Konkurrenz für Makler darstellen, sondern ein zusätzlicher Vermarktungskanal für Leerstandsflächen sein.

Einverständnis erklären

Die Eigentümer, so von Billerbeck, müssen sich an das Amt für Wirtschaftsförderung wenden und Angaben zum Wohnort, Telefon, E-Mail-Adresse abgeben. Dann folgt eine Objektbeschreibung mit Größe, Lage, Verfügbarkeit und einer persönlichen Einverständniserklärung des Eigentümers, dass die Daten ins Internet gestellt werden. "Das Amt für Wirtschaftsförderung spielt eine Art Lotse", sagt Karp, "und hilft bei den Kontakten zwischen Anbieter und Suchendem."

Die Teilnehmer an der Informationsveranstaltung in der Goldberger Mühle fanden die Idee einer Leerstands-Datenbank gut. "Wichtig ist, dass sie auf der Internetseite gut platziert, permanent gepflegt und aktualisiert wird", sagte Bodo Nowodworski vom Mettmanner Bauverein. Für Friedhelm Kückels, der mehrere Immobilien besitzt und verwaltet, ist entscheidend, dass sich die Eigentümer, die über einen Leerstand in der Stadt verfügen, vernetzen. Es müsse beispielsweise ausgeschlossen werden, dass sich Geschäfte mit gleichem Angebot nebeneinander niederlassen. "Richtig", so Karp. "Der Mix muss stimmen und die Qualität. Wir wollen keine Billigläden in der Innenstadt."

Eine zweite Möglichkeit, den Leerstand zu reduzieren, ist eine Zwischennutzung. Das Unternehmen Ad Hoc vermittelt unter anderem Gewerberäume (meist Existenzgründer), die an kürzeren Laufzeiten einer Nutzung interessiert sind.

Positiv wurde die jüngste Aktion der Einzelhändler in der Bismarckstraße gesehen. Die hatten zu einem "Wohlfühlabend" eingeladen und ihre Geschäfte länger geöffnet und mit einzelnen Aktionen präsentiert. Worunter derzeit fast alle Einzelhändler in der Innenstadt leiden, so auch in der Bismarckstraße, sind fehlende Laufkundschaft und Parkplätze. Durch die Eröffnung des großen Einkaufszentrums und der guten Wegeverbindung in die Altstadt werden mehr Menschen als bisher den Stadtkern mit seinen Geschäften ansteuern, war einhellige Meinung an diesem Abend.

(RP/ac/top)
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