Mettmann Mettmanns Monsignore

Mettmann · Pfarrer Herbert Ullmann wird am Sonntag in sein neues Amt eingeführt. Der 53-Jährige übernimmt nicht das Amt des Kreisdechanten. Er wird sich ganz auf die Pfarrei St. Lambertus konzentrieren.

 Pfarrer Msgr. Herbert Ullmann freut sich auf die neue Aufgabe.

Pfarrer Msgr. Herbert Ullmann freut sich auf die neue Aufgabe.

Foto: mn

Noch hat Pfarrer Msgr. Herbert Ullmann nicht alle Umzugskisten ausgepackt, doch in seinem neuen Pfarrhaus an der Kreuzstraße Mettmann fühlt er sich bereits wohl. "Das hängt auch damit zusammen, dass ich hier in Mettmann so freundlich und mit viel Offenheit aufgenommen wurde." Diakon Rust habe ihm die verschiedenen Kirchen und Gemeinden der Pfarrei St. Lambertus vorgestellt. "Ich freue mich, dass ich diese große Pfarrei als Pastor leiten darf." Dabei weist der 53-Jährige darauf hin, dass er sich bei seiner neuen Tätigkeit ganz auf die Pfarrei St. Lambertus konzentrieren kann.

"Ich hatte ein gutes Gespräch mit unserem Kardinal Joachim Meisner. Dabei sind wir übereingekommen, dass ich nicht zusätzlich das Amt des Kreisdechanten übernehmen werde." Es gebe keinen Automatismus, dass der leitende Pfarrer von Mettmann gleichzeitig als Kreisdechant tätig ist, betont Herbert Ullmann. "Die Mitglieder der Pfarrei St. Lambertus bekommen zwar keinen neuen Kreisdechanten, dafür aber einen Monsignore", verweist er lächelnd darauf, dass er vor einigen Wochen zum Monsignore ernannt wurde.

Päpstlicher Ehrenkaplan

Es sei reiner Zufall gewesen, dass dies bei seiner Verabschiedung als Direktor des Priesterausbildungshauses Collegium Albertinum in Bonn erfolgte. Joachim Kardinal Meisner habe ihm gesagt, dass die Ernennung schon viel früher hätte erfolgen sollen. Die Ernennungsurkunde zum päpstlichen Ehrenkaplan habe aber recht lange beim Heiligen Vater gelegen, bis er sie unterschrieben hatte. Herbert Ullmann gibt zu, dass er sich über die Ernennung gefreut habe. "Es reicht aber völlig aus, wenn mich die Leute mit Herr Pastor ansprechen. Denn ich bin Pastor aus Leidenschaft." Für ihn habe die Seelsorgearbeit einen ganz hohen Stellenwert. "Darum bin ich überhaupt Priester geworden."

Der in der Pfalz geborene und in Wuppertal aufgewachsene Herbert Ullmann hat nicht den üblichen Weg über Messdiener und Pfarrjugendleiter absolviert, ehe der Entschluss reifte, Priester zu werden. "Ich komme aus einem kirchenfernen Elternhaus. Meine Eltern waren überhaupt nicht begeistert, als ich Ihnen mitteilte, dass ich Priester werden wollte." Direkten Kontakt zur Kirche hatte Ullmann, als er sich als Gymnasiast in einer Wuppertaler Kirche als Organist etwas dazuverdiente. Besonderen Einfluss auf seine Entscheidung, Theologie in Bonn, Freiburg und Köln zu studieren und Priester zu werden, hatte sein damaliger Wuppertaler Pfarrer Dr. Klaus Dick. Den späteren Kölner Weihbischof nennt Ullmann seinen Mentor, zu dem er bis heute guten Kontakt habe. Er will sich in der Frage konservativ oder liberal nicht in eine Schublade steckenlassen, wobei ihm schon wichtig ist, dass man als Pfarrer offen für Veränderungen und Neuerungen sein sollte. Er sieht sich als Mann des Ausgleichs und der Mitte, legt aber Wert darauf, dass er seinen Standpunkt schon fest vertrete. "Für mich ist Weite wichtig. Ich mag keine Unverbindlichkeiten."

Offen für die Ökumene

Recht offen steht er der Ökumene gegenüber. "Ökumene war schon immer mein Steckenpferd. Diese habe ich auch bei meinen früheren Stationen als Kaplan in Köln und Pfarrer in Neuss mit unseren evangelischen Mitchristen intensiv praktiziert." In seiner knapp bemessenen Freizeit beschäftigt sich Monsignore Ullmann gern mit Kunst, Theater und Musik. Zudem fährt er gern Fahrrad und hat damit schon ausgedehnte Touren unternommen.

(klm)
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