Mettmann Basis verbreitern Ramstein und Düsseldorf

Düsseldorf · Sie Gründung der Stiftung Notfall-Seelsorge ist ein Signal. Der Evangelische Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann erkennt die segensreiche Arbeit der Seelsorger für Opfer und Helfer an, auch wenn der Kirchenkreis unter einem schrumpfenden Kirchensteueraufkommen leidet.

Die Stiftung hat knapp 500 000 Euro Kapital angehäuft, aus dem die Arbeit der Notfall-Seelsorge zur Hälfte finanziert werden soll. Bis 2012 führen die Gemeinden noch einen anteiligen Betrag ihres Kirchensteueraufkommens an die Stiftung ab — etwa 120 000 Euro im Jahr. Die Kirchenkreise Niederberg und Leverkusen sollten sich finanziell beteiligen. Ebenso die Katholische Kirche. Denn die Einsätze der Seelsorger machen vor den Stadtgrenzen Wülfraths oder Langenfelds nicht halt. Auch fragt der Seelsorger Katastrophenopfer nicht erst nach ihrer Konfession, bevor er Trost spendet.

Die Notfallseelsorge in Deutschland nahm ihren Ausgang von der Katastrophe in Ramstein, als dort am 28. August 1988 Jets einer Kunstflugstaffel kollidierten und 67 Menschen in den Tod rissen. In die Phase des Aufbaus fiel dann die Katastrophe auf dem Düsseldorfer Flughafen. Bei dem Feuer werden 16 Menschen getötet und mehr als 80 schwer verletzt. Daran erinnert sich der Notfallseelsorger Jürgen Draht noch heute.

Ein Jahr später, 1997, richtet der Evangelische Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann die Stelle eines Notfall-Sseelsorgers ein. Auch die Einführung des Stiftungsvorstandes am Samstag ab 11 Uhr in der Evangelischen Kirche Mettmann wird von einem Unglück überschattet: dem Absturz eines Airbus über dem Atlantik vor der brasilianischen Küste. Der Notfall-Seelsorger der Evangelischen Kirche im Rheinland, Joachim Müller-Lange, der an dem Gottesdienst teilnehmen sollte, wird bei der Trauerfeier für die deutschen Opfer des Absturzes in Düsseldorf anwesend sein. Den Gottesdienst zelebriert nun Superintendent Frank Weber.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort