Mettmann An(ge)dacht: Fasten ist mehr als eine Diät

Mettmann · Es ist zu spät, ein Pessimist zu sein! Dieser Satz aus einem Film zu den Folgen des Klimawandels hat mich vor einiger Zeit sehr angesprochen.

 Martin Kalff nimmt die eigenen Grenzen in den Blick.

Martin Kalff nimmt die eigenen Grenzen in den Blick.

Foto: Janicki, Dietrich

Diese Aussage betont nämlich den Ernst der Situation, weist aber auch darauf hin, dass es (noch) nicht zu spät ist. Gefragt sind ein Wandel und ein Umdenken unserer gemeinschaftlichen und persönlichen Lebensgewohnheiten. Theoretisch ist das bei mir angekommen, praktisch fällt es mir immer noch schwer, etwas zu ändern. Dabei geht es ja auch um eine Umkehr des Herzens, um ein Überdenken und Neuordnen von Prioritäten und Vorlieben. Wann, wenn nicht in der Fastenzeit?

Im Internet stieß ich auf ein Projekt "Klimafasten" der Diözese Hildesheim. Dort werden Anregungen gegeben, beispielsweise zum eigenen Verhalten in den Bereichen der Mobilität, des Einkaufens oder des Energieverbrauchs. Hier ist mir auch neu deutlich geworden, dass meine eigenen Lebensgewohnheiten Auswirkungen auf das Leben anderer Menschen haben. Und die Folgen meines Handelns sind für andere Menschen oft gravierender als für mich selbst. Die alten Forderungen des christlichen Glaubens nach Askese, Selbstbeschränkung und Verzicht hatten für mich lange Zeit einen etwas lebensfeindlichen Beigeschmack. Recht verstanden sind sie aber lebensfreundlich und etwa im Bereich der Klimaproblematik sehr aktuell.

So verstanden ist Fasten mehr als eine Diät oder ein guter Vorsatz. Fasten kann heißen die eigenen Grenzen in den Blick zu nehmen, damit das Leben insgesamt nicht begrenzter wird.

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