Opladen Stadthalle: Ist Eigner insolvent?

Opladen · Die Pacht soll an den Insolvenzverwalter, die Saalmiete offenbar ans Gericht gezahlt werden.

Kaum ein Tag vergeht derzeit ohne Neuigkeiten rund um die Stadthalle. Gestern berichtete der Rechtsanwalt Dr. Peter Orlowksi, dass gegen den Eigentümer von Halle, Restaurant und Hotel an der Fürstenbergstraße Uwe Fuhrmann ein Insolvenzeröffnungsverfahren läuft. Der eingesetzte vorläufige Insolvenzverwalter Thomas Schmitz, Rechtsanwalt aus Krefeld, "hat uns bereits mitgeteilt, dass die Pacht künftig an ihn zu zahlen ist", sagte Orlowski.

Insolvenz "aktuell nicht bekannt"

Er vertritt den derzeitigen Betreiber des Komplexes, Sven Reumkens. Der hatte sich am Donnerstag per Gerichtsvollzieher und einstweiliger Verfügung wieder Zutritt zu Stadthalle und Restaurant verschafft, nachdem am Wochenende von Fuhrmann ein neuer Pächter eingesetzt worden war (wir berichteten).

Auf der Internetseite des Amtsgerichts Krefeld findet sich eine öffentliche Bekanntmachung über ein Insolvenzeröffnungsverfahren gegen einen Uwe Fuhrmann aus Kempen. Eine direkte Bestätigung und eine Antwort auf die Frage, wie sich eine mögliche Insolvenz auf die Eigentumsverhältnisse rund um die Stadthalle auswirken könnte, waren gestern von den Beteiligten nicht zu bekommen: Thomas Schmitz war am Nachmittag telefonisch nicht zu erreichen; Stadthallen-Eigner Fuhrmann wollte keine Stellungnahme dazu abgeben und verwies in dieser Sache an seine Rechtsanwälte. In der Opladener Kanzlei von Peter Mauel hieß es hingegen nur, ein Insolvenzeröffnungsverfahren Fuhrmann sei dort "aktuell nicht bekannt".

Trotz einer Vielzahl von juristischen Streitigkeiten im Hintergrund und mitunter turbulenter Szenen rund um den Besuch des Gerichtsvollziehers ging eine Großveranstaltung am Donnerstagabend in der Stadthalle wohl gut über die Bühne. "Es war schön dekoriert, es gab genug Essen, Trinken und Personal", erzählte eine Beteiligte, die darum bat, den Veranstalter nicht öffentlich zu nennen.

Amtsgericht als Treuhänder?

Die Frau berichtete indes auch von einigem "Hickhack" im Vorfeld der Feier: "Die Mitarbeiterin, die die Veranstaltung organisiert hat, hat viel Nerven lassen müssen." Schließlich konnte das Fest zwar stattfinden. Ein Streitpunkt sei aber die Bezahlung gewesen. Da unklar sei, ob Betreiber (Reumkens) oder Eigentümer (Fuhrmann) das Geld erhalten soll, werde nun erwogen, die Summe beim Leverkusener Amtsgericht zu hinterlegen, wo das Geld quasi treuhänderisch verwaltet werden könnte, bis geklärt sei, wem es zusteht. "Ob das so kommt, ist nicht klar", sagte die Frau. "Noch haben wir keine Rechnung erhalten. Bis dahin warten wir ab."

(RP)
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