Langenfeld Marode Radwege: Land erteilt Rathaus Absage

Langenfeld · Wegen des schlechten Zustands von Geh- und Radwegen an der Berghausener Straße (L 353) und anderen Landesstraßen hatte sich Bürgermeister Schneider schriftlich beschwert. Jetzt kam die Antwort.

 Gefährliche Rumpelstrecke am S-Bahnhof: Voller Rillen, Risse und Bodenwellen ist der Geh- und Radweg entlang der Berghausener Straße.

Gefährliche Rumpelstrecke am S-Bahnhof: Voller Rillen, Risse und Bodenwellen ist der Geh- und Radweg entlang der Berghausener Straße.

Foto: Ralph Matzerath

Der Geh- und Radweg entlang der Berghausener Straße (L 353) ist in einem erbärmlichen Zustand. Rillen und Risse im Asphalt sind für Fußgänger Stolperfallen und für Radfahrer besteht Sturzgefahr. Vor allem Berufspendler, die ihr Fahrrad am S-Bahnhof Berghausen abstellen, hebt es auf der Rumpelstrecke immer wieder aus dem Sattel. "Der Zustand ist wirklich katastrophal", räumte Bürgermeister Frank Schneider im Gespräch mit der RP ein. "Und bei Dunkelheit ist es dort für Radfahrer auch gefährlich." Doch auf einen Vorstoß beim für die L 353 zuständigen Landesbetrieb Straßenbau hin bekam Schneider jetzt eine klare Abfuhr.

Zwar bestätigte die Behörde in ihrem Antwortschreiben auf Schneiders Beschwerde "die schlechten baulichen Zustände" von Geh- und Radwegen an Landesstraßen in Langenfeld und sie bezeichnete deren Sanierung auch als "wünschenswert". Indes sei diese "zurzeit nicht finanzierbar". Denn der Landesbetrieb habe in seinem Zuständigkeitsgebiet in anderen Städten "eine Vielzahl von noch schlechteren Radwegen". Es sei keine Zusage über einen zeitlichen Rahmen für eine Sanierung möglich.

Weiter verweist der Landesbetrieb in seinem Antwortschreiben an den Bürgermeister auf die selber vor langer Zeit angebrachten "Warnschilder entlang der Radwege, die auf den schlechten Zustand hinweisen". Sollte die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben sein, könne der Landesbetrieb "nur noch eine eingeschränkte Nutzung der Radwege ausweisen".

Schneider ist empört darüber, dass der Landesbetrieb trotz Zuständigkeit und seit vielen Jahren offenkundiger Mängel den Radweg entlang der L 353 wohl in absehbarer Zeit von sich aus nicht sanieren wird. "Die Bürger machen uns im Langenfelder Rathaus für den gefährlichen Zustand verantwortlich. Dabei ist das eine klare Sache des Landes."

Eine Vorfinanzierung von Reparaturarbeiten über den städtischen Haushalt ist nach den Worten des Bürgermeisters nicht möglich. Denn das Geld lasse sich hinterher kaum eintreiben. Als der städtische Betriebshof zuletzt etwa aus Gründen der Verkehrssicherheit Grünstreifen an Landesstraßen in Langenfeld mähen ließ, sei die Rechnung vom Landesbetrieb ebenso wenig beglichen worden wie bei der Reparatur einer Senke am Überweg für Fußgänger über die Theodor-Heuss-Straße.

Auch den Zustand der Grünstreifen entlang der Landesstraßen in Langenfeld hatte Schneider in seinem Beschwerdebrief an den Landesbetrieb kritisiert. Nachdem der Landesbetrieb "lange überfällige Mäharbeiten" im Herbst habe erledigen lassen, blieben laut Schneider Rasenschnitt und geschredderter Müll liegen, so dass die städtische Straßenreinigung ausrücken musste. Auch bei der Grünpflege verweist der Landesbetrieb auf die personellen und finanziellen Engpässe. Nach dem bundesweit gültigen Leistungskatalog sei vorgesehen, "dass entlang unserer Straßen einmal im Jahr der Unrat gesammelt und zweimal im Jahr gemäht wird". Geschehe dies öfter, ginge dies zu Lasten anderer wichtiger Tätigkeiten.

(RP)
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