Langenfeld/Monheim Firmen, Händler, Investoren

Düsseldorf · Die Nachfrage nach Gewerbeflächen steigt, die Stimmung im Einzelhandel ist aufgehellt. Der Aufschwung hat Langenfeld und Monheim erreicht. Beide Städte profitieren von ihrer Lage im rheinischen Speckgürtel.

Kleines Job-Wunder, prall gefüllte Auftragsbücher, Fachkräfte-Mangel: Deutschland spürt ihn – den Aufschwung. „Der frische Wind hat auch Monheim erreicht“, sagt Stadtplaner Oliver Brügge. „Die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken ist gestiegen. Und bei der Vorplanung des neuen eigenständigen Rathauscenters III läuft die Akquise, also die Anwerbung möglicher Geschäfte, auf Hochtouren.“ Mit diesem Pfund können die Wirtschaftsförderer rund um Bürgermeister Dr. Thomas Dünchheim nun gegenüber künftigen Investoren fürs Center III wuchern. Fünf ernst zu nehmende Interessenten befinden sich nach Brügges Angaben derzeit in der Pipeline. „Die Chancen stehen gut, dass es im September Neuigkeiten gibt“, meint der Planer und verteidigt das Konzept, neben die bereits vorhandenen Center I und II (8600 Quadratmeter Ladenfläche) noch einen eigenständigen Einkaufstempel mit „mindestens 5000 weiteren Quadratmetern“ zu platzieren. Die neue Dynamik spürt auch Langenfelds City-Manager Bülent Arslan. Vor allem die traditionell eher schwarzmalerische, zum Negativen tendierende Stimmung im Einzelhandel habe sich aufgehellt. Konstant gut: die geringe Leerstandsquote entlang von Solinger und Hauptstraße. Nur 18 von 391 Geschäfte stehen aktuell leer. „Schon seit längerem pendelt die Zahl zwischen 16 und 24“, sagt Arslan. Entsprechende Vergleichszahlen für Monheim liegen nicht vor. Die Idee, ein immerwährendes Leerstandskataster einzuführen, verlief im Sande. Brügge: „Wir haben 2004 eine umfangreiche Erst-Analyse dem örtlichen Handel zur weiteren Bestandspflege an die Hand gegeben. Doch dabei ist es dann geblieben.“ Wie stark beide Städte von ihrer Lage im rheinischen Speckgürtel profitieren, zeigt der in diesen Tagen vorgelegte gewerbliche Mietspiegel der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Düsseldorf. Danach müssen Händler oder Filialisten für einen Quadratmeter Einzelhandelsfläche in einer so genannten 1-a-Lage in Langenfeld zwischen 20 und 35 Euro Kaltmiete berappen. In Monheim sind es zwischen 15 und 25 Euro. In vergleichbaren Düsseldorfer „Stadtteil-Lagen“ (Rethelstraße, Nordstraße, Hauptstraße in Benrath) ist die Spannweite mit 20 bis 50 Euro etwas breiter. Deutliche Abstriche müssen dagegen Eigentümer außerhalb der Rheinschiene machen. So sind im niederbergischen Wülfrath in einer 1-a-Lage lediglich zwischen neun und 15 Euro pro Quadratmeter zu erzielen.

Allerdings mahnt Langenfelds Chef-Wirtschaftsförderer Ulrich Beul davor, solchen Statistiken allzu viel Bedeutung beizumessen. „Vieles hängt an der Ausstattung. In einem Geschäftshaus der Marke ,Neubau mit viel Messing und Marmor’ wird der gewerbliche Mietspiegel, egal ob er von der IHK oder vom Gutachterausschuss des Kreises stammt, schnell zu einer relativen Größe.“ KOMMENTAR

(RP)
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