Langenfeld Böse Fallen für Fiffi

Düsseldorf · Hundehalter kritisieren das einzige größere Freilauf-Areal in Langenfeld. Wegen gefährlicher Löcher sei es kaum nutzbar. Auch das Fehlen von Hunde-Toiletten sorgt für Ärger. Die Gretchenfrage: „Wofür zahlen wir Hundesteuer?“

Eigentlich ist Pankraz Langenfelder. Ein massiger Typ mit kräftigem Knochenbau. 56 Kilogramm schwer, mit weichem Haar, gutmütigem Naturell und unbändiger Bewegungslust. Trotzdem kennen ihn in seiner Heimat rund um den Locher Weg nur wenige. Stattdessen treibt sich der stattliche Berner Sennenhund lieber im fernen Hitdorf herum. „Dort gibt es oberhalb des Rheins eine Freilauffläche, auf der er sich nicht die Beine bricht oder die Gelenke verrenkt“, sagt Margot Ullmann. Pankraz’ Frauchen zählt zu jenen Hundehaltern, für die das stadtweit einzige größere Areal ohne Leinenzwang, die Hunde-Freilauf-Wiese am Fuhrkamp „ein einziger Etikettenschwindel“ ist. Regelmäßig befinde sich der Platz in einem katastrophalen Zustand. „Manche Erdlöcher sind so tief, dass einige Vierbeiner wegen der dort erlittenen Verletzungen sogar operiert werden mussten.“

Die Schweiz als Vorbild

Nicht der einzige Punkt, mit dem die Hundehalterin und ihre Mitstreiter unzufrieden sind. Täglich ärgern sie sich über mangelhafte Möglichkeiten, die Hinterlassenschaften von Hasso, Bello und Fiffi vorschriftsmäßig zu entsorgen. „Warum gibt es nicht nach Schweizer Vorbild an jeder Ecke eine Station mit Tütchenspender und Abfallkorb? Wofür zahlen wir eigentlich unsere Hundesteuer?“

Kritik, die für Stephan Anhalt vom Stadtplanungsamt nicht neu ist. „Aber ein Modellversuch in der Innenstadt mit so genannten Hundeklos scheiterte im Jahr 2001 an Vandalismus und an mangelnder Akzeptanz.“ Für den Verwaltungsmann, selbst stolzer Besitzer eines Mischlings, waren die Kombinationen aus Tütenspender und Abfallkorb ohnehin nicht der Weisheit letzter Schluss. „Der Hund ist kein Roboter. Nur selten wird er sofort nach der Entnahme einer Tüte genau neben dem Kombi-Behälter auch sein Geschäft verrichten.“ Um einen Transport der Hinterlassenschaften kämen Herrchen und Frauchen also in den seltensten Fällen umhin.

„Aber doch nicht stundenlang“, kontert Margot Ullmann, die stets eigene Entsorgungstütchen mit sich führt und es „einfach nervig findet, 2o oder 30 Minuten mit der Tüte in der Hand herumlaufen zu müssen, bis endlich einmal einer der selten gewordenen öffentlichen Papierkörbe in Sichtweite kommt.“

Ein solches Szenario hält Stadtplaner Anhalt für „deutlich überzeichnet“. Genauso wie die Beschwerden der Halter über das Freilauf-Areal am Fuhrkamp. „Die schlimmsten Unebenheiten hat der Betriebshof verfüllt. Und für Löcher, die besonders aktive Vierbeiner stets neu ausbuddeln, haben wir eigens einen Erdhaufen mitsamt Schippe da gelassen. Bei akutem Bedarf müssen die Hundebesitzer dann schon bereit sein, selbst einmal Hand anzulegen.“

(RP)
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