Krefeld Große-Oetringhaus: Jüdische Grabsteine im Bruch aufgetaucht

Krefeld · In der Sitzung der Bezirksvertretung hatte Planungsamtsleiter Norbert Hudde auch erklärt, dass die Fläche des ehemaligen jüdischen Friedhofs im Geltungsbereich des Bebauungsplans 550 liegt und in den Entwürfen nicht überplant sei. "Das heißt, dass dort keine Bebauung vorgesehen ist", sagte Hudde. Die Fläche solle sichergestellt werden; die Untere Denkmalbehörde der Stadt sei dabei zu prüfen, ob es sich bei um ein Bodendenkmal handelt.

Zu dem Thema hat Hans-Martin Große-Oetringhaus, Vorstandsmitglied des in Gründung befindlichen Vereins "Lebenswertes Hüls - Initiative zum Erhalt der Grünen Lungen in Hüls", in einem Aufsatz aufgeführt, dass seinerzeit vom jüdischen Friedhof entfernte Grabsteine zum Teil im Hülser Bruch aufgetaucht seien. Die Gemeinde Hüls sei einer Anweisung der Landesregierung aus dem Jahr 1946 an alle Gemeinden nicht nachgekommen, den alten jüdischen Friedhof zu benennen. Sie haben nur den späteren jüdischen Friedhof Am Strathhof gemeldet. So sei die Gemeinde Hüls den mit der Nachweispflicht verbundenen Restitutionsleistungen entkommen.

"Dieses Versäumnis könnte heute korrigiert und gleichzeitig ein wichtiges Stück Erinnerungskultur konkret umgesetzt werden", so Große-Oetringhaus in seinem Aufsatz. Wie berichtet, gehört eine Gedenkstätte Jüdischer Friedhof zu den Ideen, die der Verein umsetzen möchte.

(lez)
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