2500 Anwohner in Köln evakuiert Fliegerbombe erfolgreich entschärft

Köln · In Köln-Lindenthal wurde am Dienstag eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft. Aus Sicherheitsgründen mussten auch ein Seniorenheim und 245 Patienten der Universitätskliniken evakuiert werden. Insgesamt waren 2500 Menschen betroffen.

2013: Bombenentschärfung in Lindenthal
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2013: Bombenentschärfung in Lindenthal

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Der Blindgänger war am Montag bei Ausschachtungsarbeiten in drei Metern Tiefe im Garten eines Privatgrundstücks an der Herderstraße gefunden worden. Es handelt sich um eine Zehnzentnerbombe. Diese amerikanischen "Bunkerknacker" wurden im Luftkrieg während des Zweiten Weltkriegs gezielt von den Alliierten eingesetzt.

Nach der Entschärfung des Aufschlagzünders durch den Kampfmittelräumdienst gegen 13.30 Uhr muss die Bombe mit einem Autokran über das Haus gehoben werden. Die Anwohner können jedoch schon in ihre Häuser zurückkehren. Der Rücktransport der Patienten der Universitätsklinik und der Senioreneinrichtungen begann direkt im Anschluss und soll bis zum Abend abgeschlossen sein.

92 Fahrzeuge mit medizinisch geschultem Personal und teilweise mit Ärzten begleiteten die Evakuierungen der Einrichtungen. Wie die Stadt Köln mitteilte, haben die Universitätskliniken alle Patienten, die aus dem gesperrten Bereich verlegt werden müssen, in eigenen Einrichtungen auf dem Gelände untergebracht. Betroffen waren 113 Patienten der Psychiatrie, 83 neurologische Fälle (darunter zwölf Patienten auf der Intensivstation) und 49 aus der HNO-Klinik.

Eine Kindertagesstätte und eine Schule liegen neben dem Seniorenheim, den Universitätskliniken und zahlreichen Wohnhäusern im Evakuierungsradius von rund 250 Metern - sie blieben am Dienstag geschlossen. Der zu evakuierende Bereich reichte im Westen bis an den Lindenthalgürtel, bis Uhlandstraße/Flotowstraße/Arno-Holz-Straße im Norden, im Osten bis tief in das Gelände der Universitätskliniken und im Süden bis etwa an das Uni-Bettenhaus an der Kerpener Straße. Betroffen waren etwa 2500 Anwohner.

Die Uni-Klinik nahm während der Evakuierung und Entschärfung der Bombe keine Notfallpatienten auf. Die Anwohner mussten den Bereich ab 8 Uhr räumen - 18 Personen wurden in einer nahegelegenen Turnhalle verpfelgt.

(lnw)
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